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Zunehmende Kurzarbeit und Stellenstreichungen: Arbeitsmarkt in der Krise

17.12.2024

Eine Umfrage des ifo Instituts zeigt, dass deutsche Unternehmen aufgrund einer tiefgreifenden Krise vermehrt Kurzarbeit einführen und Arbeitsplätze abbauen.

 

Zunehmende Kurzarbeit und Stellenstreichungen: Arbeitsmarkt in der Krise

Bild: Adobe.                                                                                                                                                                                                                       

Verschärfte Arbeitsmarktlage

Die jüngsten Daten des ifo Instituts verdeutlichen eine eskalierende Krise am deutschen Arbeitsmarkt, die vor allem das verarbeitende Gewerbe trifft. Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage legen nahe, dass sich die Aussichten bezüglich Kurzarbeit und Stellenabbau zunehmend verschlechtern.

Beschäftigungsbarometer sinkt weiter

Das Beschäftigungsbarometer des ifo Instituts ist im November 2023 auf einen Tiefstand von 93,4 Punkten gefallen, den niedrigsten Wert seit Sommer 2020. "Unternehmen setzen zunehmend auf den Stopp von Neueinstellungen und planen Arbeitsplatzabbau", erläutert Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. Dies markiert den sechsten Rückgang in Folge.

Branchenspezifische Betroffenheit

Besonders das verarbeitende Gewerbe ist von der Krise betroffen, viele Betriebe reagieren mit Kurzarbeit und der Reduktion von Arbeitsplätzen. Im Handel gibt es ebenfalls Überlegungen zur Reduzierung von Arbeitsplätzen, während der Dienstleistungssektor eine stabilere Entwicklung zeigt. Der Baubereich verzeichnet bisher kaum Veränderungen.

Steigender Einsatz von Kurzarbeit in der Industrie

Die Anwendung von Kurzarbeit in der Industrie ist signifikant gestiegen. Im November berichteten 17,8 Prozent der befragten Unternehmen von der Nutzung dieses Instruments, ein Anstieg gegenüber 14,3 Prozent im August. In den nächsten drei Monaten erwarten sogar 28 Prozent der Unternehmen, Kurzarbeit einführen zu müssen, was auf eine anhaltend negative Entwicklung hindeutet.

Moderate Kurzarbeit im historischen Vergleich

Obwohl die Zahlen zur Kurzarbeit gestiegen sind, sind sie im historischen Vergleich zu Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie noch moderat. Derzeit sind insbesondere die Metallerzeugung, die Möbelherstellung und die Automobilbranche von Kurzarbeit betroffen, während die Chemieindustrie weitgehend unbeeinträchtigt bleibt.

Bedeutung der Prozentwerte für die Kurzarbeit

Die angegebenen Prozentwerte repräsentieren den Anteil der Unternehmen, die Kurzarbeit nutzen. Es ist jedoch zu beachten, dass meist nur ein Teil der Belegschaft betroffen ist, was bedeutet, dass der tatsächliche Anteil der in Kurzarbeit befindlichen Beschäftigten wesentlich geringer ist.

  Quelle: https://allgemeinebauzeitung.de/abz/ifo-unternehmen-planen-mehr-kurzarbeit-und-jobabbau-58538


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