Falsche oder mangelnde Sicherung kann schwere Folgen nach sich ziehen. Es lohnt sich daher, es richtig zu machen!
Schwere Maschinen und andere Güter müssen täglich transportiert werden. Fehlende oder mangelhafte Ladungssicherung stellt dabei oft ein großes Sicherheitsrisiko dar. Wird die Ladung nicht fachgerecht gesichert, drohen teure Schäden und tragische Unfälle. Denn: Ausreichende Ladungssicherung ist eine wichtige Voraussetzung für die Sicherheit im Straßenverkehr. Nicht selten werden Personen durch herabfallende Ladegüter gefährdet oder verletzt. Nach Auskunft der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin werden in 30 Prozent der Mängel bei der Ladungssicherung nicht dokumentiert und ausgewertet. In etwa jedem fünften Betrieb werden die Einrichtungen und Hilfsmittel zur Ladungssicherung nicht regelmäßig geprüft. Erhebliche Wissenslücken liegen in etwa 20 Prozent der Unternehmen vor. Diese Zahlen müssen sich ändern.
Wer ist wann verantwortlich?
Grundsätzlich sind alle Personen, die mit der Verladung oder Beförderung von Gütern beauftragt werden, auch verantwortlich für die Ladungssicherung. Dies sind Fahrzeughalter, Fahrer sowie Absender und Verlader. Für alle können sich bei Missachtung von Vorschriften Rechtsfolgen aufgrund des öffentlichen Rechts und des Zivilrechts ergeben. Zum öffentlichen Recht zählen die Straßenverkehrs-Zulassungsordnung, die Straßenverkehrsordnung und die Unfallverhütungsvorschrift „Fahrzeuge“. Im Bereich des Zivilrechts gilt das Handelsgesetzbuch. Eine unzureichend gesicherte Baumaschine verstößt gegen öffentliches Recht, dies kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Ein realer Sach- oder Personenschaden ist hierfür nicht erforderlich. Im Zivilrecht ist das anders. Hier muss ein realer Sach- oder Personenschaden vorliegen, um den Schädiger wegen Versäumnissen haftbar zu machen.
Welche Richtlinien gelten?
Um Ladegüter ordnungsgemäß zu sichern, sind die Richtlinien der VDI-Reihe 2700 „Ladungssicherung auf Fahrzeugen“ zu berücksichtigen. Vorschriften zur Ladungssicherung enthalten allgemeine Schutzziele, geben jedoch dem Praktiker keine konkreten Hinweise, wie die Ladung im Detail zu sichern ist. Detaillierte Hinweise zur Ladungssicherung sind vielmehr in anerkannten Regeln der Technik wie beispielsweise Normen und Fachregeln enthalten. Für den sicheren Transport von Baumaschinen wird zuerst ein geeignetes Fahrzeug benötigt. Dazu gehört beispielsweise eine ausreichende Anzahl stabiler Zurrpunkte. Die Ladung selbst muss so beschaffen sein, dass sie überhaupt gesichert werden kann. Sollte der Fahrzeugaufbau die Ladung nicht durch formschlüssiges Verstauen aufnehmen können, besteht grundsätzlicher Sicherungsbedarf. Mit normgerechten Zurrgurten, Zurrketten und Zurrdrahtseilen ist die Baumaschine dann zusätzlich zu sichern. Ein Einsatz von Antirutschmatten kann den erforderlichen Sicherungsaufwand darüber hinaus deutlich reduzieren.
Wie sichert man richtig?
Richtiges Laden und Stauen von Baumaschinen bedeutet, dass der Schwerpunkt der Ladung möglichst über der Längsmittellinie des Fahrzeugs liegen sollte. Je tiefer der gesamte Schwerpunkt außerdem liegt, desto günstiger sind die Auswirkungen auf die Fahrstabilität. Durch die Beladung dürfen weder die Nutzlast noch die zulässigen Achslasten des Fahrzeugs überschritten werden. Die Beladung muss so erfolgen, dass die Vorderachslast je nach Fahrzeugart etwa 20 bis 35 Prozent der momentanen Fahrzeugmasse beträgt. Sonst leidet die Verkehrssicherheit, das Fahrzeug kann nicht mehr sicher beherrscht werden. Ein Lastverteilungsplan hilft den Beteiligten bei der richtigen Beladung.
Zum formschlüssigen Sichern gehören das lückenloses Stauen, das Festlegen der Ladung sowie das Direktzurren mit Zurrmitteln. Das Direktzurren kann darüber hinaus – je nach Anordnung der Zurrmittel – durch Schräg- oder Diagonalzurren sowie durch Kopfschlingenzurren erfolgen. Dabei werden die Ladegüter mithilfe von Zurrmitteln mit dem Fahrzeug verbunden und durch „Festhalten“ gesichert. Das häufig angewandte Niederzurren ist ein kraftschlüssiges Verfahren. Es beruht auf der Erhöhung der Reibungskraft durch „Niederdrücken“ der Ladung auf die Ladefläche. Häufig empfiehlt es sich, die unterschiedlichen Sicherungsmethoden miteinander zu kombinieren.
Weitere Informationen liefert der Artikel von bussgeldkataloge.de. |