Ein dreigeteiltes Fassadenraster mit farblichen Kontrasten und ein großer Durchbruch auf der Seite zum Rathaus werden die prägnante Optik des Verwaltungszentrums in Dresden bestimmen. Visualisierung: Barcode Architects / Tschoban Voss Architekten und täuschen die Verbraucher.
Planen und Bauen aus einer Hand: Als Generalübernehmer realisieren die Strabag-Tochtergesellschaft Züblin und die Dreßler Bau GmbH in einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE) das neue stadtbildprägende Verwaltungszentrum im Herzen von Dresden. Der Design & Build-Auftrag der Kommunale Immobilien Dresden GmbH & Co. KG hat einen Pauschalfestpreis von 116 Mio. Euro; der Vertrag darüber wurde jetzt feierlich unterzeichnet. Das Projekt basiert auf dem Entwurf der Architekturbüros Barcode Architects (Rotterdam) und Tchoban Voss Architekten (Hamburg/Dresden). Die ARGE aus Züblin (66 Prozent) und Dreßler Bau (34 Prozent) wird den 33 m hohen, imposanten Verwaltungsneubau am Ferdinandplatz nun binnen rd. vier Jahren in die Realität umsetzen.
Visualisierung Verwaltungszentrum Ferdinandplatz, Dresden.
Derzeit läuft die weitere Detailplanung; im Frühjahr 2022 schließt sich eine dreijährige Bauzeit bis zur Fertigstellung Ende März 2025 an. Dem Projekt vorgeschaltet sind archäologische Grabungen im Auftrag der Stadt Dresden; die Erstellung der Baugrube wird noch gesondert ausgeschrieben.„Wir sind stolz, dass wir uns gemeinsam mit unseren Partnern im städtebaulichen Wettbewerb für dieses repräsentative Projekt durchgesetzt haben und die Landeshauptstadt Dresden auch schon für die Planung auf die Kompetenz von Züblin vertraut. Wir freuen uns über den neuen Design & Build-Auftrag für ein architektonisch anspruchsvolles Bauwerk, das das Dresdner Stadtbild in Zukunft entscheidend mitprägen wird“, sagt Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der Strabag SE.
Zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger Das neue Verwaltungszentrum hat eine Bruttogeschossfläche von 33.500 m², die sich auf sieben oberirdische Stockwerke mit asymmetrischem Grundriss und zwei Tiefgaragen-Ebenen verteilen. Hier will die sächsische Landeshauptstadt mehrere derzeit noch im Stadtgebiet verstreute Ämter an einem gut erreichbaren, innerstädtischen Standort bündeln. Bürgerinnen und Bürger bekommen so eine zentrale Anlaufstelle und kurze Wege für Grundstücksfragen und Bauanträge sowie Anliegen zu Mobilität und Klimaschutz. Auch die Wirtschaftsförderung und das Fundbüro werden in das neue Gebäude einziehen; insgesamt sollen dort auf einer oberirdischen Nutzfläche von 16.700 m² für rd. 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Dresden insgesamt 1.034 neue Arbeitsplätze entstehen.
Offener Eingangsbereich als Begegnungsstätte geplant Der Verwaltungsneubau erhält eine prägnante, dreigeteilte Fassade, die mit farbig abgesetzten Obergeschossen und großzügigen Glasflächen in den beiden unteren Ebenen starke optische Kontraste zum hellen Kalkstein-Raster setzt, das den mittleren Gebäudeteil prägt. Besonders ins Auge fällt ein zentraler Fassadendurchbruch, der sich wie ein riesiges Fenster zum gegenüberliegenden Rathaus hin öffnet. Zwei große, begrünte Innenhöfe durchbrechen die kompakte Gebäudekubatur und sorgen für eine lichte Atmosphäre in den Büroetagen.
Nach der Unterzeichnung des Projektvertrags (v.li.): Dresdens Bürgermeister Peter Lames, Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Axel Walter (KID GmbH & Co. KG), Bereichsleiter Gert Kallabis (ZÜBLIN), Bauoberleiter Frank Hübner (ZÜBLIN), Bereichsleiter Christian Küffner (ZÜBLIN), Jörg Muschol (Dreßler Bau), Florian Brandenburg (KID) und Christine Spielvogel (Landeshauptstadt Dresden).
Fotos: © Barcode Architects und Tchoban Voss Architekten
Das Flachdach wird als Baustein des Nachhaltigkeitskonzepts größtenteils begrünt. Die größte Herausforderung für das Projektteam sieht Bauoberleiter Frank Hübner vom federführenden Züblin-Bereich Sachsen in der Umsetzung des aufwendig und offen über zwei Ebenen konzipierten Eingangsbereichs. Dieses hochwertig mit Holz, Naturstein, offener Treppe und großzügiger Verglasung als „Wohnzimmer der Stadt“ gestaltete Foyer soll sich künftig als Begegnungsstätte von Bürgerschaft und Verwaltung etablieren. Ein Restaurant mit Terrasse und eine Espressobar sollen den einladenden Charakter unterstreichen. Die fünf oberen Büroetagen lassen sich flexibel als offene Arbeitsräume mit Team-Flächen oder klassische Büros ausgestalten. Die Tiefgarage in den beiden Untergeschossen bietet neben Pkw-Parkplätzen auch Stellplätze für Fahrräder. |