Die Bundesregierung will ungenutzten Wohnraum in ländlichen Regionen reaktivieren. Mit gezielter Förderung und einer neuen Plattform soll der Leerstand reduziert werden.

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Neue Maßnahmen gegen Leerstand vorgestellt
Bei der Veranstaltung „Wohnen in ländlichen Räumen“ präsentierte Bundesbauministerin Klara Geywitz die „Handlungsstrategie Leerstandsaktivierung“. Ziel der Initiative ist es, ungenutzte Immobilien wieder einer Wohnnutzung zuzuführen, um den Wohnraumbedarf zu decken und gleichzeitig ländliche Regionen zu stärken.
Millionen ungenutzte Wohnungen – Handlungsbedarf wächst
Aktuell stehen in Deutschland rund zwei Millionen Wohnungen und Einfamilienhäuser leer, insbesondere in ländlichen Gebieten. Geywitz betont, dass langfristiger Leerstand nicht nur das Ortsbild beeinträchtigt, sondern auch die Attraktivität der betroffenen Regionen mindert. Statt auf neue Bauflächen zu setzen, verfolgt die Bundesregierung eine Strategie, die bestehende Gebäude wiederbelebt und so eine nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung fördert.
Förderprogramme für Kommunen und Investoren
Die Strategie setzt auf eine enge Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen. Förderprogramme wie die Städtebauförderung und die soziale Wohnraumförderung sollen kombiniert werden, um Investitionen in Leerstände attraktiver zu machen. Ziel ist es, bauliche Missstände zu beseitigen und bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwächere Haushalte zu schaffen.
Maßnahmen zur Stärkung ländlicher Regionen
Die im Sommer 2024 veröffentlichten Zensusdaten zeigen, dass Leerstand vor allem in strukturschwachen Gebieten ein großes Problem ist. Um dem entgegenzuwirken, setzt die Bundesregierung auf folgende Maßnahmen:
- Innenentwicklung fördern: Bestehende Gebäude und Flächen sollen vorrangig genutzt werden.
- Infrastruktur verbessern: Nahverkehr, Bildungseinrichtungen und Arbeitsplätze sollen gestärkt werden.
- Best-Practice-Beispiele bereitstellen: Erfolgreiche Projekte und rechtliche sowie finanzielle Instrumente werden zur Verfügung gestellt.
Neue Plattform „Potenzial Leerstand“ bietet Hilfestellung
Ein zentraler Bestandteil der Strategie ist die neue Webseite „Potenzial Leerstand“, die Kommunen, Eigentümern und Investoren rechtliche und finanzielle Informationen sowie erfolgreiche Praxisbeispiele bietet.
Nachhaltige Wohnraumnutzung im Fokus
Der Kommunaldialog beleuchtete neben der Leerstandsstrategie auch weitere zentrale Themen wie die Städtebauförderung und den Fachkräftemangel. Ziel ist es, gezielte Maßnahmen zu entwickeln, um ländliche Regionen attraktiver zu gestalten und bestehende Wohnkapazitäten besser zu nutzen.
Mit der „Handlungsstrategie Leerstandsaktivierung“ verfolgt die Bundesregierung einen zukunftsorientierten Ansatz, der nicht nur Wohnraum reaktiviert, sondern auch zur Stärkung strukturschwacher Gebiete beiträgt. |