Trotz eines anhaltenden Rückgangs im Wohnungsbau prognostiziert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung eine mögliche Erholung, während die Lücke zwischen Bedarf und Bauleistung groß bleibt.

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Herausforderungen und Hoffnungen im Wohnungsbau
Die deutsche Baubranche, insbesondere der Wohnungsbau, steht aufgrund gestiegener Zinsen und Materialkosten unter erheblichem Druck. Das DIW prognostiziert jedoch eine potenzielle Wende: Bis 2026 wird ein Wachstum von zwei Prozent im preisbereinigten Bauvolumen erwartet, obwohl die Zahlen für 2024 und 2023 noch Rückgänge von vier bzw. einem Prozent anzeigen.
Anhaltende Diskrepanz im Wohnungsneubau
Trotz der positiven Aussichten wird das Bauvolumen im Wohnungsneubau auch 2026 voraussichtlich 25 Prozent unter dem Niveau von 2021 liegen. Martin Gornig vom DIW warnt: "Wir dürfen den positiven Ausblick nicht überbewerten, denn die letzten Jahre haben eine große Lücke hinterlassen."
Wohnraummangel treibt Mieten hoch
Die anhaltende Diskrepanz zwischen Baubedarf und tatsächlicher Bauleistung führt zu einem Mangel an Wohnraum, was wiederum die Mieten in den Städten in die Höhe treibt. Trotz der Zielsetzung der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, prognostiziert der ZDB für 2024 nur 250.000 bis 255.000 Fertigstellungen.
Zinsanstieg und hohe Kosten als Bremsklötze
Die hohen Zinsen und Baukosten haben viele Bauvorhaben ins Stocken gebracht. Laura Pagenhardt vom DIW erklärt, dass die hohen Kosten viele Haushalte davon abhalten, neue Bauprojekte zu beginnen oder fortzusetzen. Auch im gewerblichen Bau und im Tiefbau bleiben die Aussichten verhalten.
Politische Maßnahmen und Forderungen
Erste politische Schritte wie Steuererleichterungen und Maßnahmen zur Kostenbegrenzung im Wohnungsneubau zeigen laut DIW erste positive Effekte. Dennoch sei ein umfassendes Sofortprogramm für den sozialen Wohnungsbau notwendig, um den akuten Mangel zu beheben und die Bauleistung nachhaltig zu steigern. |