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Wellenenergie nutzen

30.08.2022

Was haben Wellen und Gezeiten mit dem Strom in unseren Häusern zu tun?

Auf der Suche nach alternativen, nachhaltigen Wegen um Energie zu erzeugen sind bereits verschiedene Lösungswege getestet worden – und in vielen Bereichen werden Fortschritte gemacht. Ob altbekannte Energieressourcen wie Solar- oder Windkraft oder neuere Methoden wie Wasserstoff oder Abwärme aus Rechenzentren – die Welt erlebt gerade eine Revolution in der Energiegewinnung. Das schwedische Unternehmen Cor-Power Ocean geht dabei sogar noch einen interessanten Schritt weiter. Es entwickelt Techniken, um aus den Wellenbewegungen des Meeres Strom zu erzeugen. Wie funktioniert das?

Das Konzept

Bei diesem Ansatz der Energiegewinnung schwingen kompakte Kraftwerke mit den Wellen, verstärken deren Bewegung mit Hilfe von Phasensteuerung und wandeln diese in Strom um. Aktuell wird ein erster Prototyp eines Wellenenergie-Wandlers in einem Trockenprüfstand auf Herz und Nieren getestet.

Im ersten Schritt nutzte das Unternehmen ein Online-Tool zur Auswahl der optimalen Lageranordnung. Die spezielle Herausforderung dabei: Im Wellengang sind die Belastungen sehr hoch, die durch Strömung erzeugten Drehzahlen eher niedrig. So erfordert es einige Anstrengung, die passenden Lager zu finden.

Das Potenzial von Ocean Energy

Ocean Energy – also die Nutzung von Meeresenergie zur klimaneutralen Stromerzeugung – ist ein relativ junges Feld. Es könnte zum Gelingen der Energiewende erheblich beitragen. Nun geht es aber darum, Meeresenergie direkt anzuzapfen – also die Kraft der Gezeiten und Wellen in Strom zu verwandeln.

Cor-Power Ocean rechnet nach einem intensiven Praxistest über den Sommer damit, das bereits vorgestellte Wellenkraftwerk bis 2024 zur Serienreife zu bringen. Die Europäische Union sieht in der Meeresenergie großes Potenzial und fördert diese Art der nachhaltigen und regenerativen Energiegewinnung, beispielsweise mit ihrem Forschungs- und Entwicklungsprogramm Horizon 2020. In ihrer aktuellen Strategie peilt die EU-Kommission bis 2025 an, mit Meeresenergietechniken eine Gesamtkapazität von 100 MW und bis 2030 von rund 1 GW zu installieren.

Ebbe und Flut gelten als zuverlässige Energielieferanten, wenn der Wind mal nicht weht, denn der Mond schläft nicht. Aus diesem Grund kann Wellenenergie eine Schlüsselrolle beim Übergang zu 100% erneuerbarer Energie spielen, denn sie stellt die Grundversorgung jederzeit sicher. Noch sind dafür Kohle- oder Kernkraftwerke notwendig. Vorsichtigen Schätzungen zufolge soll die Meeresenergiebranche in Zukunft sogar 10% des weltweiten Energiebedarfs liefern.

  Quelle: www.ingenieur.de


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