Der Ausbau der Windenergie an Land in Deutschland stagnierte aufgrund von planerischen Defiziten und Interessenkonflikten. Lösungen erfordern mehr als Technologie.
Planerische Steuerung auf Bundesebene fehlte
Ein Hauptgrund für den stockenden Windenergieausbau war das Fehlen einer klaren bundesweiten Planung. Zudem gab es vielfältige Interessenkonflikte, sowohl innerhalb der Branche als auch zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren sowie im Umweltschutz.
Technologie allein reicht nicht
Die Annahme, dass Technologie alle Konflikte lösen kann, erwies sich als unzureichend. Lösungen erfordern konstruktive Kommunikation und interdisziplinäre Ansätze, um soziale Verhandlungsprozesse zu moderieren.
Flächenverfügbarkeit und Klimaschutzziele
Die ungeklärte Umsetzung von Klimaschutzzielen auf Bundes- und Landesebene behinderte den Ausbau. Das Windenergieflächenbedarfsgesetz der aktuellen Regierung verlangt nun, dass Länder zwei Prozent ihrer Fläche für Windräder zur Verfügung stellen.
Beschaffung von Rohstoffen
Die Beschaffung von Rohstoffen für den geplanten Ausbau auf 160 Gigawatt bis 2040 bleibt eine Herausforderung. Wasserstoff produzierter Stahl und seltene Erden haben umweltsoziale Auswirkungen.
Interessenspluralismus und Konflikte
Interessenkonflikte zwischen verschiedenen Akteuren wie Energieverbänden, Umwelt- und Naturschutzverbänden führten zu widerstreitenden Interessen, insbesondere zwischen Artenschutz und Klimaschutz.
Framing-Effekte in der Kommunikation
Die Darstellung von Themen in öffentlichen Debatten beeinflusste die Wahrnehmung von Konflikten. Extreme Standpunkte behinderten oft Lösungen.
Notwendige Aushandlung und Koordination von Interessen
Der Windenergieausbau erfordert eine umfassende Aushandlung und Koordination der Interessen aller Beteiligten, mit der Einsicht, dass eigene Ziele nicht immer zu 100 Prozent durchsetzbar sind.
Aufwärtstrend im zweiten Halbjahr 2023
Im zweiten Halbjahr 2023 gab es einen Aufwärtstrend im Windenergieausbau, was die Bedeutung politischer Steuerung und Lösung komplexer Probleme zeigt. Eine bessere Koordination gesellschaftlicher Verhandlungsprozesse ist entscheidend. |