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Wälder in Deutschland: Vom Kohlenstoffspeicher zur Kohlenstoffquelle

18.10.2024

Die Bundeswaldinventur zeigt, dass die deutschen Wälder durch die Klimakrise stark geschädigt sind. Anstelle als Kohlenstoffsenke zu fungieren, emittieren sie mittlerweile Kohlenstoff.

 

Wälder in Deutschland: Vom Kohlenstoffspeicher zur Kohlenstoffquelle

Bild: Adobe.                                                                                                                                                                                                                 

Schwere Schäden durch Klimakrise: Wälder als Kohlenstoffquelle

Laut der aktuellen Bundeswaldinventur sind die deutschen Wälder nicht länger eine Kohlenstoffsenke. Aufgrund von Stürmen, Dürre und Schädlingsbefall haben sich die Wälder seit 2017 zu einer Kohlenstoffquelle entwickelt. Die Kohlenstoffvorräte sanken um 41,5 Millionen Tonnen. Bundesminister Cem Özdemir fordert deshalb weitere Anpassungsmaßnahmen, um die Wälder auf die Klimaveränderungen vorzubereiten.

Waldflächen stabil, jedoch Rückgang beim Holzvorrat

Obwohl die Gesamtwaldfläche in Deutschland stabil bei 11,5 Millionen Hektar geblieben ist, ist der Holzvorrat aufgrund von Naturkatastrophen und Trockenheit von 3,8 auf 3,6 Milliarden Kubikmeter gesunken. Damit liegt der Holzbestand wieder auf dem Niveau von 2012.

Fortschritte bei Biodiversität und Mischwäldern

Die Inventur liefert jedoch auch positive Erkenntnisse: Der Anteil der Mischwälder stieg auf 79 Prozent, und die Anzahl älterer, dicker Bäume hat zugenommen. Dies stärkt die Biodiversität und die ökologische Widerstandsfähigkeit der Wälder. Auch der Anteil an Totholz stieg um 32 Prozent, was vielen Arten als Lebensraum dient – allerdings verdeutlicht dies zugleich die Klimaschäden an den Bäumen.

Kalamitätsflächen und Anpassungserfordernisse

Rund 2 Millionen Hektar Waldflächen sind von Naturkatastrophen wie Dürre und Borkenkäferbefall betroffen. 34 Prozent dieser Flächen bleiben ohne forstwirtschaftliche Nutzung. Dies verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegen die Folgen des Klimawandels zu erhöhen.

Waldumbau als langfristige Strategie

Zur Stabilisierung der Wälder unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium Waldbesitzer mit einem neuen Bundeswaldgesetz. Damit soll der Wald an die sich verändernden klimatischen Bedingungen angepasst, seine Multifunktionalität gesichert und die nachhaltige Nutzung von Holz gefördert werden.

Wichtige Erkenntnisse für die Zukunft

Die Bundeswaldinventur liefert wertvolle Daten, die als Grundlage für zukünftige forstwirtschaftliche Strategien und Klimaschutzmaßnahmen dienen. Sie ermöglicht eine gezielte Planung, um die Wälder als CO₂-Speicher, Biodiversitätsreservoir und Erholungsraum für kommende Generationen zu sichern.

  Quelle: https://www.soll-galabau.de/aktuelle-news/ansicht-aktuelles/datum/2024/10/08/bundeswaldinventur-deutscher-wald-durch-klimakrise-


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