Die neueste Naturbewusstseinsstudie offenbart eine steigende Sorge um die Artenvielfalt und verstärkte Forderungen nach effektivem Naturschutz in Deutschland.
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Besorgnis über Artenrückgang
Die neueste Naturbewusstseinsstudie, durchgeführt vom Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschutz, offenbart eine zunehmende Sorge in der deutschen Bevölkerung über den Verlust biologischer Vielfalt. Viele Menschen verbinden den Klimawandel direkt mit Bedrohungen für die Artenvielfalt und sehen dringenden Handlungsbedarf in der Naturschutzpolitik. Zudem beobachten immer mehr Bürger eine Verschlechterung der Natur und Landschaft über die letzten zwei Jahrzehnte.
Naturschutz als Priorität
Die Studie zeigt, dass ein Großteil der Befragten die Erhaltung und Wiederherstellung von Ökosystemen als eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben ansieht. 94 Prozent der befragten Erwachsenen und Jugendlichen erkennen den Naturschutz als essenziell an, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Ein wesentlicher Anteil sieht auch in nachhaltigen Naturschutzpraktiken einen positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung.
Breite Unterstützung für staatliche Naturschutzfinanzierung
Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten plädieren 83 Prozent der erwachsenen und 78 Prozent der jugendlichen Befragten für eine angemessene staatliche Finanzierung von Naturschutzprojekten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Förderung von Projekten, die natürliche Klimaschutzmaßnahmen wie die Renaturierung von Mooren und Wäldern umfassen.
Reaktionen aus Politik und Naturschutz
Bundesumweltministerin Steffi Lemke und BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm betonen beide die Bedeutung der Studienergebnisse für die Gestaltung künftiger Naturschutzstrategien. Sie weisen darauf hin, dass eine intakte Natur essentiell für das Wohlergehen der Bevölkerung ist und dass der breite gesellschaftliche Wille zu nachhaltigerem Leben entscheidend für die Umsetzung effektiver Naturschutzmaßnahmen ist.
Positive Naturverbundenheit und Unterstützung für die Energiewende
Die Studie offenbart eine starke emotionale Bindung der Bevölkerung zur Natur, assoziiert mit Freiheit und Ruhe. Zudem besteht ein breiter Konsens über die Notwendigkeit einer Energiewende, wobei 80 Prozent der Befragten betonen, dass die Belange der Natur dabei berücksichtigt werden müssen.
Langfristige Trends und Methodik
Die Naturbewusstseinsstudie, die seit 2009 alle zwei Jahre durchgeführt wird, bietet ein repräsentatives Bild der Einstellungen und Werte der deutschen Bevölkerung zur Natur. Die neuesten Daten basieren auf Interviews mit 2.411 Erwachsenen und 1.003 Jugendlichen, die Ende 2023 durchgeführt wurden. |