Günstige Preise täuschen über gravierende Sicherheitsmängel hinweg – Experten warnen vor lebensgefährlichen Risiken bei Zurrgurten und Schlaufenbändern.

Bild: Adobe.
Sicherheitsrisiko durch Billigprodukte
Die chinesische Handelsplattform Temu gewinnt in Deutschland zunehmend an Beliebtheit. Besonders niedrige Preise und kostenloser Versand locken auch Handwerker und Bauunternehmen an. Doch die vermeintlichen Schnäppchen bergen erhebliche Gefahren: Eine aktuelle Untersuchung deckt gravierende Sicherheitsmängel bei Zurrgurten und Schlaufenbändern auf, die auf Baustellen und in der Logistik zum Einsatz kommen.
Gefährliche Mängel bei Zurrgurten und Anschlagmitteln
Der Fachverband Seile und Anschlagmittel (FSA) hat verschiedene Temu-Produkte getestet und alarmierende Defizite festgestellt. Häufige Probleme sind:
- Unzureichende Bruchkraft, wodurch die Produkte unter Belastung versagen
- Materialverformungen und aufgebogene Haken noch vor Erreichen der zulässigen Zugkraft
- Fehlende oder gefälschte CE-Kennzeichnungen, die eine vermeintliche Normkonformität vortäuschen
- Falsche Farbcodierung, die nicht den europäischen DIN-Normen entspricht
Besonders besorgniserregend: Viele dieser Mängel sind mit bloßem Auge nicht erkennbar, sodass Nutzer erst im Ernstfall feststellen, dass das Produkt nicht hält, was es verspricht.
Lebensgefahr durch fehlende Sicherheitsstandards
Ohne geprüfte Qualitätssicherung und die Einhaltung europäischer Normen steigt das Unfallrisiko erheblich. Der FSA warnt dringend vor der Verwendung dieser Billigprodukte und hat bereits die Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Marktüberwachungsbehörde eingeschaltet. Zudem fordert der Verband strengere Importkontrollen, um den Vertrieb unsicherer Ware zu verhindern.
Billigpreise auf Kosten der Sicherheit
Das Hauptproblem liegt in Temus Geschäftsmodell: Der Direktversand vom Hersteller an den Endkunden ermöglicht niedrige Preise, verhindert jedoch wirksame Qualitätsprüfungen. Auch Verbraucherzentralen kritisieren das Unternehmen wegen fehlender oder gefälschter CE-Kennzeichen, nicht vorhandener Betriebsanleitungen und mangelhafter Nachhaltigkeit.
Besonders im sicherheitskritischen Bereich der Ladungssicherung kann jeder Mangel fatale Folgen haben – im schlimmsten Fall mit tödlichem Ausgang. Experten fordern daher strengere Regulierung und Importkontrollen, um Verbraucher und Unternehmen besser zu schützen. |