Die Bauarbeiten an der neuen Schleibrücke in Lindaunis verzögern sich weiter, während die Deutsche Bahn keinen neuen Fertigstellungstermin nennt. Die Region ist zunehmend frustriert.

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Schleppender Fortschritt ohne klare Perspektive
Der Ersatzbau der Schleibrücke in Lindaunis sollte ursprünglich 2024 fertiggestellt sein. Doch die Arbeiten ziehen sich immer weiter hin – ein neuer Termin für die Inbetriebnahme wurde bislang nicht genannt. Seit der Sperrung der alten Klappbrücke im September 2020 müssen Autos und Bahnen lange Umwege in Kauf nehmen, während Fußgänger auf eine provisorische Behelfsbrücke ausweichen.
Wachsende Kritik an der Deutschen Bahn
Von politischer Seite wächst der Druck auf die Bahn, endlich Klarheit zu schaffen. Staatssekretär Tobias von der Heide (CDU) bezeichnet die Situation als „nicht hinnehmbar“ und fordert eine bessere Kommunikation sowie eine schnellere Umsetzung des Projekts. Trotz begrenzter Einflussmöglichkeiten des Landes müsse die Bahn ihrer Verantwortung nachkommen, so von der Heide weiter.
Region leidet unter massiven Einschränkungen
Die anhaltende Sperrung trifft nicht nur Pendler und Schüler, sondern auch lokale Unternehmen. Landwirte haben Probleme, ihre Felder zu erreichen, und ein Obsthof musste aufgrund der schwierigen Erreichbarkeit bereits schließen. Borens Bürgermeister Thomas Detlefsen betont gemeinsam mit seiner Amtskollegin aus Rieseby in einem offenen Brief an die Bahn, dass die Geduld der Bevölkerung erschöpft sei. Sie fordern mehr Transparenz und eine höhere Priorisierung des Projekts.
Deutsche Bahn stellt Fortschritte in Aussicht
Eine Sprecherin der Deutschen Bahn versichert, dass intensiv an einer Lösung gearbeitet werde. Bis Ende des ersten Quartals 2025 soll ein neues Bauunternehmen beauftragt werden, das einen verlässlichen Zeitplan erarbeitet. Die provisorische Fußgängerbrücke bleibe solange in Betrieb, um die Einschränkungen zumindest etwas abzumildern.
Steigende Kosten und unsichere Zukunft
Schon vor einem Jahr warnte die Bahn, dass die ursprünglich geplanten Kosten von 84 Millionen Euro steigen könnten – unter anderem aufgrund von Marktveränderungen, dem Ukraine-Krieg und Lieferengpässen. Eine aktuelle Kostenkalkulation wurde bisher nicht vorgelegt. Die Ungewissheit über den weiteren Bauverlauf sorgt weiterhin für Unmut in der Region. |