Natursteinpflaster für Miltenbergs Mainstraße
Im Zuge ihres Hochwasserschutzes ließ die im Maintal gelegene Stadt Miltenberg auch ihre Uferpromenade neu bepflastern. Eine Umgestaltung, die am ersten Juli-Wochenende 2016 beim jährlichen Stadtfest gefeiert wurde.
Harmonie heißt im Baugewerbe, das Alte mit dem Neuen zu verbinden. So wie im unterfränkischen Miltenberg, wo der regionale Sandstein nun eine optische Symbiose mit internationalem Naturstein eingeht. Im Zuge seines Hochwasserschutzes ließ die Fachwerkstadt ihre Uferpromenade neu gestalten. Dabei entschied sich der Gemeinderat auf Anraten der zuständigen Architekten von Holl Wieden Partnerschaft für belgrano-Naturstein. Er verleihe größeren Flächen mehr Lebendigkeit und sei zudem haltbarer. Damit das Neue auch im Alter überzeugen kann.
Kosmopolitischer Untergrund: Insgesamt neun Natursteinsorten aus sechs Ländern, von China über Portugal bis Schweden, zieren in Miltenberg nun rund 9.000 Quadratmeter Fläche.
Neun belgrano-Natursteinsorten aus sechs Ländern beleben inzwischen als wilder Pflasterverband die Mainstraße optisch neu. Und laden zur kleinen Reise um die Welt ein. Aus Schweden, Italien, Spanien, Portugal, Vietnam und China stammen die 8.000 Quadratmeter Natursteine der Berliner Steincontor GmbH (Besco), die den 9.000 Quadratmeter umfassenden Gehwegbereich von der Alten Volksschule bis zum Jagd Hotel Rose schmücken. Bei den verschiedenen Pflastern handelt es sich um eine Mischung aus buntem Porphyr, rotem Quarzit, Quarzmonzodiorit anthrazit, hellgrauem Granodiorit, lilarotem und rotem Ryholit sowie rotem, rotgrauem und rosafarbenem Granit.
Etwa 8.000 Quadratmeter Naturstein verarbeiteten die Planer am Mainufer in Miltenberg. Das rötlich-graue Pflaster soll mit seiner Steinfarbe helfen, die Promenadenfläche lebendiger zu gestalten.
Die verschiedenen Steinfarben des Granits, Porphyrs und Quarzits sollen die große Fläche der Promenade lebendiger gestalten. Die variationsreichen Rot- sowie leichten Grautöne passen sich zudem harmonisch der typischen Farbe des regionalen Sandsteins an. Der schon im Mittelalter begehrte rote Mainsandstein kam auch in Bereichen wie dem Flussforum als Pflasterplatte zum Einsatz. Die gesägten und geflammten belgrano-Pflaster von Besco für die Promenade selbst machten keine spezielle Bearbeitung erforderlich. Und überzeugen durch ihre Haltbarkeit sowie Frost- und Tausalzbeständigkeit.
Bei schönstem Sommerwetter lud die zwischen Weinbergen und Wald gelegene „Perle des Mains“ am ersten Juli-Wochenende zu ihrem jährlichen Stadtfest. Dieses fand unter dem Titel „MainFest“ anlässlich der neuen Promenade an der Mainstraße erstmals auf dem dort umgestalteten Pflaster statt. Zugleich weihte Miltenberg so den letzten Abschnitt seines neuen Hochwasserschutzes ein, dessen erste Bauphase im Jahr 1999 begann. Eine beinah zwei Kilometer lange Schutzmauer soll nun Wassermassen abhalten. Denn in der Vergangenheit hatte wiederholt Hochwasser die linke Mainseite Miltenbergs heimgesucht. Als Folge nahm die Altstadt durch Überflutungen große Schäden. Mit ihrer Hochwasserschutzmaßnahme will die Kreisstadt dem Flutrisiko nun Einhalt gebieten. Und entschloss sich zugleich im Zuge der Baumaßnahmen für eine gestalterische Aufwertung der Mainpromenade.
Die Planer entschieden sich bei der Pflasterauswahl für eine Mischung aus Granit, Porphyr und Quarzit. Die gesägten Natursteine sind besonders haltbar und zudem noch Frost- und Tausalzbeständig.
Fotos: Besco
Angesichts einer derart umfangreichen und langwierigen Umgestaltung wie in Miltenberg der Fall spielt ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis eine große Rolle. „Bei dem Naturstein von Besco handelte es sich um ein günstiges Angebot“, sagt Dr. Hartmut Holl vom zuständigen Architekturbüro Holl Partnerschaft Wieden. „Zudem war es hilfreich, alle Steine von einem Lieferanten beziehen zu können.“ Denn während der rund ein Jahr währenden Bauzeit des Pflasters lieferte Besco alle Materialien zum richtigen Zeitpunkt in der entsprechenden Menge. Zu verdanken ist dies der engen Koordination zwischen Bauunternehmen, Pflasterbetrieb und Lieferant. Als Folge lässt sich somit der Finanzierungsaufwand des Bauunternehmens erheblich minimieren. |