Deutsche Wirtschaft: Geschäftsklima steigt, aber Sorgen bleiben
Das Geschäftsklima in Deutschland ist zum sechsten Mal in Folge gestiegen. Die Ergebnisse der Umfrage des ifo-Instituts fielen allerdings durchwachsen aus. Die etwa 9.000 befragten Unternehmen bewerteten ihre Zukunftsperspektiven zwar besser, die aktuelle Wirtschaftslage wurde jedoch schlechter bewertet als zuvor.
Gemischte Ergebnisse nach Branchen
In der Industrie und am Bau stieg das Geschäftsklima, während es unter Dienstleistern und im Handel zurückging. ifo-Präsident Clemens Fuest kommentierte, dass die Sorgen der deutschen Unternehmen zwar nachlassen, aber der Konjunktur weiterhin Dynamik fehlt.
Verhaltene Kommentare der Bankvolkswirte
Bankvolkswirte haben die Umfrage-Ergebnisse eher verhalten kommentiert. Chefökonom Ulrich Kater von der Dekabank schrieb, dass die deutsche Wirtschaft noch weit von Frühlingsgefühlen entfernt sei. Obwohl das Geschäftsklima besser geworden ist, bleibt die Stimmung der Unternehmen unterdurchschnittlich. Es ist kaum mit einem kräftigen Aufschwung zu rechnen angesichts steigender Zinsen und der fragilen Weltkonjunktur.
Relativ solide Ergebnisse, aber keine Entwarnung
Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, äußerte sich etwas positiver. Er sagte, dass die deutsche Wirtschaft trotz der anhaltenden Herausforderungen wie den steigenden Energiepreisen und einer schwachen Bauwirtschaft relativ unbeschadet über den Winter gekommen sei. Doch auch er warnt, dass die Konjunkturampeln noch nicht auf Grün springen. Der schwache Einzelhandel und die angeschlagene Bauwirtschaft seien weiterhin Herausforderungen.
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