In Bayern zeigen sich Handwerksbetriebe trotz einer allgemeinen wirtschaftlichen Schwäche und leicht rückläufigen Zahlen relativ stabil.
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Umsätze leicht gesunken, dennoch Zuversicht
Der Bayerische Handwerkstag berichtet von einem leichten Umsatzrückgang in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 68,4 Milliarden Euro. Das entspricht nominal einem Minus von einem Prozent und real etwa vier Prozent. Besonders betroffen ist der Wohnungsbau, was auch die damit verbundenen Handwerksbranchen wie Elektriker und Heizungsbauer spüren. Trotz dieser Entwicklung bleiben viele Betriebe durch Ausweichen auf Sanierungen und Umbauten gut beschäftigt.
Stabile Beschäftigungslage trotz Herausforderungen
Trotz des Rückgangs bewerten über 80 Prozent der Handwerksbetriebe ihre Lage als gut oder zumindest befriedigend. Die Auslastung im zweiten Quartal betrug 79 Prozent, ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Ende Juni reichten die Auftragsbestände durchschnittlich für 9,2 Wochen – eine halbe Woche weniger als im Vorjahr. Die Beschäftigtenzahl ist mit 943.500 Mitarbeitern um 7.500 geringer als im Vorjahr, was auf einen leichten Arbeitsplatzabbau hindeutet.
Fachkräftemangel weiterhin ein Problem
Das bayerische Handwerk sieht sich weiterhin einem erheblichen Fachkräftemangel gegenüber. Mit 37.100 offenen Stellen und 18.000 davon, die mangels qualifizierter Bewerber nicht besetzt werden können, bleibt der Mangel an Fachkräften eine der größten Herausforderungen für die Branche.
Zukunftsaussichten und Maßnahmen
Der Bayerische Handwerkstag erwartet ein nominales Umsatzwachstum von etwa zwei Prozent für das Gesamtjahr, wobei realistisch bestenfalls eine schwarze Null erwartet wird. Handwerkspräsident Franz Xaver Peteranderl betont die Dringlichkeit eines Konjunkturaufschwungs und einer Belebung der Nachfrage, um die Stabilität des Sektors zu erhalten und zu stärken. |