Die Baubranche in Thüringen kämpft mit deutlichen Umsatzrückgängen und sinkenden Auftragseingängen. Besonders Wohnungs- und Gewerbebauten sind betroffen.
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Umsatzrückgang in der Bauwirtschaft
Die Bauwirtschaft in Thüringen musste im ersten Halbjahr 2024 deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Laut Statistischem Landesamt lag der Gesamtumsatz des Bauhauptgewerbes bei rund einer Milliarde Euro – das entspricht einem Rückgang von 62,9 Millionen Euro oder 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Sinkende Auftragseingänge belasten die Branche
Besonders problematisch ist der Rückgang der Auftragseingänge. Diese sanken um 107,1 Millionen Euro, was einem Minus von 8,2 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Insbesondere im Wohnungs- und Gewerbebau zeigt sich ein Zögern der Investoren, bedingt durch höhere Kreditzinsen und gestiegene Baukosten.
Öffentlicher Bau und Straßenbau als Lichtblick
Im Gegensatz zu den Rückgängen im privaten Bausektor konnte der öffentliche Bau sowie der Straßenbau positive Zahlen verbuchen. Diese Bereiche verzeichneten ein Umsatzplus von 10,1 Millionen Euro, was zeigt, dass hier weiterhin Investitionen getätigt werden.
Weniger Betriebe und Beschäftigte
Die Zahl der Bauunternehmen in Thüringen ging ebenfalls zurück. Im ersten Halbjahr 2024 waren 283 Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten registriert, sieben weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig sank die Zahl der Beschäftigten um 167 Personen auf insgesamt 14.092.
Lohnsteigerungen trotz schwieriger Lage
Trotz der Herausforderungen verzeichnete die Baubranche in Thüringen eine Steigerung der Entgelte. Die Löhne stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 835 Euro, was einem Plus von 4,4 Prozent entspricht. Dies verdeutlicht den anhaltenden Druck auf die Unternehmen, trotz der schwierigen Wirtschaftslage faire Löhne zu zahlen. |