Deutschlands Infrastruktur steht vor massiven Herausforderungen: 400 Milliarden Euro werden für Sanierungen und Modernisierungen benötigt.
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Unzureichende Investitionen in Verkehr und Energie
Eine Studie des Walter-Eucken-Instituts zeigt gravierende Finanzierungslücken bei Deutschlands Infrastruktur. Seit Jahren reichen die staatlichen Mittel nicht aus, um Straßen, Schienen und Wasserstraßen auf einem angemessenen Niveau zu halten. Auch die Energieinfrastruktur zeigt deutlichen Nachholbedarf.
Wirtschaft und Bürger unter Druck
Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e. V. (BVMB), beschreibt die Ergebnisse als alarmierend: „Das ist ein Horrorszenario für die Wirtschaft und die Bevölkerung.“ Trotz jahrelanger Forderungen nach höheren Infrastrukturinvestitionen bleibt die Unterstützung der Bundespolitik unzureichend.
Dringender Appell für langfristige Finanzierungsmodelle
Die BVMB fordert ein haushaltsunabhängiges Finanzierungskonzept, um den Investitionsstau zu lösen. Dabei steht die Idee eines Infrastruktursondervermögens zur Diskussion. Gilka kritisiert das derzeitige Vorgehen, bei dem Investitionsmittel unsicher und häufig unzureichend bereitgestellt werden.
Sanierungsbedarf in Milliardenhöhe
Professor Lars Feld von der Universität Freiburg beschreibt die Infrastruktur als „substanzerhaltend am Limit“. Er schätzt, dass bis 2028 allein 57 Milliarden Euro für Bundesfernstraßen und Autobahnen, 63 Milliarden Euro für das Schienennetz und 272 Milliarden Euro für die Energiewende notwendig sind.
Alternative Finanzierungswege dringend erforderlich
Die Studie schlägt vor, private Investoren einzubinden. Modelle wie ein Infrastrukturfonds oder eine staatliche Gesellschaft zur Bündelung von Netzbetreiberanteilen könnten helfen, die Finanzierungslücke zu schließen. Der Staat allein wird die notwendigen Milliardenbeträge voraussichtlich nicht stemmen können. |