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Drohende Kostenexplosion bei Miet- und Eigentumskosten ab 2027

16.10.2024

Die steigenden CO₂-Kosten könnten ab 2027 zu einem erheblichen Anstieg der Wohnkosten in Deutschland führen, warnt eine neue Studie.

 

Studie prognostiziert erhebliche Miet- und Eigentumskosten ab 2027

Bild: Adobe.                                                                                                                                                                                                                 

Auswirkungen des EU-Emissionshandels auf den Wohnungsmarkt

Die Einführung des europäischen Emissionshandels für Brennstoffe (EU-ETS 2) könnte ab 2027 sowohl Mieter als auch Gebäudeeigentümer stark belasten. Eine aktuelle Studie des Münchner Forschungsinstituts für Wärmeschutz e.V. (FIW), die im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG) erstellt wurde, prognostiziert drastische Kostensteigerungen, insbesondere für energetisch ineffiziente Gebäude.

Energetisch schwache Gebäude besonders betroffen

Laut der Studie werden die CO₂-Preise durch den begrenzten Zugang zu Emissionszertifikaten stark ansteigen. Dies wird vor allem Gebäude treffen, die weder saniert noch modernisiert wurden und den niedrigsten Energieeffizienzklassen angehören. „Für Eigentümer und Mieter solcher Gebäude könnten die jährlichen Zusatzkosten mehrere Tausend Euro betragen“, warnt Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG. Um diese Zusatzbelastungen zu vermeiden, sei eine umfangreiche Sanierungsoffensive in Deutschland notwendig.

Hoher Sanierungsbedarf im Gebäudebestand

In Deutschland gibt es rund 19,5 Millionen Wohngebäude, von denen fast die Hälfte mit Erdgas und etwa 25 % mit Heizöl beheizt werden. Besonders alarmierend ist, dass etwa 30 % dieser Gebäude den schlechtesten Energieeffizienzklassen angehören. Der Gebäudesektor hat bereits mehrfach seine Klimaziele verfehlt, was auf jahrelange Verzögerungen bei Sanierungsmaßnahmen zurückzuführen ist.

Notwendigkeit staatlicher Anreize für energetische Sanierungen

Die Studie fordert die Bundesregierung auf, die Sanierungsanreize zu verstärken. Die derzeitige Sanierungsquote liegt mit 0,7 % weit unter dem angestrebten Ziel von 2 % pro Jahr. Um den drohenden Anstieg der Heizkosten und CO₂-Abgaben zu vermeiden, müsse dringend gehandelt werden, um eine Überlastung der Bürger zu verhindern.

Hohe Kosten ohne energetische Modernisierung

Ohne eine Modernisierung der Gebäudehüllen, wie zum Beispiel durch bessere Dämmung von Fassaden, Fenstern und Dächern, werden die Heizkosten auch bei einem Wechsel auf alternative Energieträger wie Strom oder Fernwärme nicht wesentlich sinken. „Effiziente Sanierungen sind der einzige Weg, um die hohen Energiekosten zu reduzieren, unabhängig vom verwendeten Energieträger“, betont Prof. Dr. Andreas Holm.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/studie-wird-wohnen-in-deutschland-ab-2027-unkalkulierbar-teuer/


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