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Steuerreform als Chance für mehr Wohnungsbau

10.10.2024

Eine Senkung der Grunderwerbsteuer könnte den Wohnungsbau beleben und langfristig sogar höhere Steuereinnahmen generieren. Dies zeigt eine aktuelle Studie des IW Köln.

 

Steuerreform als Chance für mehr Wohnungsbau

Bild: Adobe.                                                                                                                                                                                                                 

Grunderwerbsteuer als Hemmnis für Wohnungsbau

Die Grunderwerbsteuer wird seit Langem als Hindernis für Investitionen in den Wohnungsbau kritisiert. Sie treibt die Erwerbskosten von Immobilien in die Höhe und wirkt sich damit negativ auf den Bau neuer Wohnungen aus. Angesichts steigender Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum rücken Forderungen nach einer Senkung dieser Steuer in den Fokus der Diskussion. Eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW Köln) zeigt nun, dass eine Absenkung der Grunderwerbsteuer nicht nur den Wohnungsbau fördern, sondern auch langfristig zu höheren Steuereinnahmen führen könnte.

Positive Effekte durch Steuerentlastung

Die Studie, die vom Bayerischen Baugewerbe, dem Baugewerbe-Verband Niedersachsen und weiteren Verbänden in Auftrag gegeben wurde, zeigt: Eine Halbierung der Grunderwerbsteuer könnte die Zahl der Baugenehmigungen um bis zu neun Prozent steigern. Im Jahr 2023 beliefen sich die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer auf 25,2 Milliarden Euro – ein Rückgang um 33 Prozent im Vergleich zu den Einnahmen von 2021. Eine Senkung der Steuer würde zwar zunächst einen Rückgang der Steuereinnahmen um rund drei Milliarden Euro verursachen, doch durch den Anstieg an Bauprojekten könnte langfristig ein positiver finanzieller Effekt erzielt werden.

Multiplikatoreffekt durch erhöhte Bauaktivität

Ein Kernpunkt der Untersuchung ist der sogenannte Multiplikatoreffekt. Laut den Berechnungen des IW Köln zieht jeder Euro, der in den Bau investiert wird, bis zu sieben Euro an Folgeinvestitionen nach sich. Durch die zusätzlichen Bauprojekte könnten weitere Steuerquellen aktiviert werden, die den anfänglichen Rückgang der Grunderwerbsteuer ausgleichen und sogar zu einem Anstieg der Gesamteinnahmen führen.

Steuervorteile für Bauherren und private Investoren

Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer des Bauwirtschaftsverbands Baden-Württemberg (BBW), verdeutlicht die Vorteile einer Steuerreform: „Eine niedrigere Grunderwerbsteuer würde den Erwerb von Wohneigentum erleichtern und mehr private Bauprojekte ermöglichen.“ Vor allem junge Familien und Paare könnten durch geringere Erwerbskosten den Schritt zum Eigenheim einfacher realisieren. Gleichzeitig würde der Wohnungsbau insgesamt gestärkt und dringend benötigter Wohnraum geschaffen.

Appell an die Politik: Steuerreform als Wachstumsimpuls nutzen

Die Studie ist ein klarer Appell an die Politik, die Grunderwerbsteuer als Instrument zur Ankurbelung des Wohnungsbaus zu nutzen. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), sieht in den Ergebnissen eine Chance, die Steuerlast für Bauherren zu senken: „Die Grunderwerbsteuer ist zu einer erheblichen Hürde für Familien geworden. Eine Senkung würde Investitionen anregen und langfristig zu einem Anstieg der Steuereinnahmen führen.“

Steuerreform als Win-win-Situation für Wohnungsbau und Staat

Die Untersuchung zeigt deutlich, dass eine Reduzierung der Grunderwerbsteuer nicht nur für Bauherren, sondern auch für den Staat von Vorteil sein könnte. Die aktivierten Investitionen würden neue Steuerquellen erschließen, den Wohnungsbau ankurbeln und langfristig die Schaffung von Wohneigentum erleichtern. Die Förderung durch eine Steuerreform wäre für die Länder kosteneffizienter, als selbst in den Wohnungsbau zu investieren, und könnte zu einer nachhaltigen Verbesserung der Wohnsituation beitragen.

  Quelle: https://www.meistertipp.de/aktuelles/news/verrueckt-mehr-steuereinnahmen-durch-geringere-grunderwerbsteuer/


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