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Starkregen im Blick: TU Dresden entwickelt innovative App zur Hochwassersimulation

10.10.2024

Mit einer neuen App zur Simulation von Starkregenereignissen will die TU Dresden Städte und Gemeinden beim Hochwasserschutz unterstützen. Der Prototyp des Systems, basierend auf offenen Daten, bietet präzise Analysen und Planungsmöglichkeiten.

 

 Starkregen im Blick: TU Dresden entwickelt innovative App zur Hochwassersimulation

 Bild: Adobe.                                                                                                                                                                                                                

Urbaner Digitaler Starkregenzwilling für Dresden

Das Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik (IWD) der TU Dresden arbeitet an einer App, die den Hochwasserschutz auf ein neues Niveau hebt. Entwickelt im Rahmen des „Modellprojekts Smart City Dresden“, ermöglicht der „Urbane Digitale Starkregenzwilling“ eine präzise Simulation von Starkregenereignissen. Städte und Gemeinden können damit Gefährdungslagen besser analysieren und wirksame Schutzmaßnahmen planen.

Virtuelles Stadtmodell zur präzisen Analyse

Seit Mai 2024 wird das Projekt umgesetzt und basiert auf einem digitalen Zwilling der Stadt Dresden. Hierbei werden geografische Daten der Topografie mit städtischen Informationen wie Gebäudetypen und Straßen kombiniert. Auch hydrologische und hydrodynamische Fachinformationen fließen in das Modell ein, sodass realitätsnahe Abflusssimulationen möglich sind. Ziel des Systems ist es, als Frühwarnsystem für Starkregen zu dienen und gleichzeitig als Planungsinstrument zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels zu fungieren.

„Wir schaffen eine Plattform, die als Frühwarnsystem und als Unterstützung für die städtische Klimaanpassung genutzt werden kann“, erläutert Lars Backhaus, einer der Projektentwickler.

Detaillierte Simulationen für gezielten Schutz

Der Prototyp der Anwendung ermöglicht eine automatisierte Erstellung von 2D-Simulationsmodellen, die Niederschlagsprognosen des Deutschen Wetterdienstes integrieren. Diese Simulationen geben detaillierte Auskunft über Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten in überfluteten Stadtgebieten. So können Gefährdungen präzise analysiert und Maßnahmen zur Risikominderung ergriffen werden.

3D-Visualisierung in Echtzeit

Eine Desktop- und mobil nutzbare 3D-Web-App ermöglicht es, Starkregenereignisse in Echtzeit zu simulieren und die Auswirkungen auf einzelne Gebäude oder ganze Stadtteile zu bewerten. Nutzer
können die Ergebnisse direkt in der App visualisieren und anhand der generierten Daten wichtige Entscheidungen für die Hochwasservorsorge treffen.

Veröffentlichung und Weiterentwicklung

Die Plattform wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die vollständige Umsetzung des Urbanen Digitalen Starkregenzwillings ist für Ende 2026 geplant. Zukünftige Ausbaustufen sollen die Funktionalität weiter verbessern und zusätzliche Anwendungen ermöglichen.

Teil des Modellprojekts Smart City Dresden

Das von der Bundesregierung geförderte „Modellprojekt Smart City Dresden“ zielt darauf ab, Dresden nachhaltiger und widerstandsfähiger zu gestalten. Die Maßnahme „Umweltmonitoring/Digitaler Starkregenzwilling“ knüpft an das vorherige Projekt WAWUR (Wild abfließendes Wasser in urbanen Räumen) an und wird in enger Zusammenarbeit mit städtischen Institutionen wie dem Umweltamt und dem Eigenbetrieb IT-Dienstleistungen umgesetzt.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/smarte-loesung-fuer-hochwasserschutz-forscherinnen-der-tu-dresden-entwickeln-eine-app-fuer-die-s


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