Der Anteil schwedischer Unternehmen auf dem deutschen Importmarkt hat sich in den letzten 30 Jahren sichtbar verkleinert, sich aber auf einem stabilen Niveau eingependelt. Unser Senior-Advisor Prof. Hubert Fromlet erklärt, woran das liegt.
Deutschland als Markt für schwedische Produkte kann aus zweierlei Perspektiven betrachtet werden. Einerseits kann dies aus schwedischer Exportsicht erfolgen – mit Deutschland als zweitgrößtem Exportmarkt 2020, knapp hinter Norwegen. Andererseits kann die Position der schwedischen Exporteure auch über die Marktanteile bei den deutschen Importeuren analysiert werden. Mit einer derartigen Fokussierung lässt sich Wettbewerbsfähigkeit schwedischer Unternehmen auf dem deutschen Markt besser unter die Lupe nehmen.
Wie aus dem Diagramm entnommen werden kann, hat sich Anteil schwedischer Unternehmen auf dem deutschen Importmarkt seit der Wiedervereinigung 1990 in einigen Schüben sichtbar verkleinert. In den letzten Jahren konnte jedoch eine Stabilisierung um einen Marktanteil von 1,5 Prozent notiert werden.
Luft nach oben auf dem deutschen Importmarkt Doch woran liegen die sukzessiven Anteilsverluste? Schließlich wurden schwedische Unternehmen zwischen 1990 und 2020 über längere Zeiträume hinweg von einer eher schwachen Krone beeinflusst.Die schwedischen Marktanteilsverluste in Deutschland während der letzten 30 Jahre können teilweise mit der beschleunigten Globalisierung erklärt werden.
In den Neunzigerjahren lagen die Marktanteile von aufstrebenden Ländern im früheren Ostblock und Asien noch bei 10 bis 15 Prozent, inzwischen sind dieselben Länder bei einem Anteil von über 30 Prozent.
Zudem haben viele schwedische Unternehmen ihre Produktion in diese ehrgeizigen Länder ausgelagert. Des Weiteren sollte nicht übersehen werden, dass in den letzten Jahrzehnten auch viele Unternehmen aus den aufstrebenden Ländern aus eigener Kraft Terrain gewonnen haben.
„Schweden kann seine relative Position verbessern, wenn Exportunternehmen den deutschen Markt auf mikroökonomischer Ebene fokussieren und die Wirtschaftspolitik der Regierung nach vorne blickt.“
Auch etablierte OECD-Länder wie die Schweiz, die Niederlande, Irland und Österreich haben ihre relativen Positionen in den letzten 20 Jahren aus eigener Kraft verbessert. Dies könnte auch Schweden gelingen, wenn Exportunternehmen weiter ehrgeizig auf mikroökonomischer Ebene auf den deutschen Markt fokussieren – und die Wirtschaftspolitik der Regierung konkret nach vorne blickt. Es gibt zweifelsohne Luft nach oben.
In Zahlen haben sich die Importmarktanteile wie folgt in den letzten 30 Jahren ergeben. 2020 haben schwedische Unternehmen Platz 19 eingenommen, nicht allzu weit hinter der Slowakei und der Türkei.
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