Rückläufige Auftragseingänge und schwacher Wohnungsbau prägen die Bauindustrie, eine Trendwende bleibt aus.
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Keine Trendwende erkennbar
Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), sieht im August 2024 im Bauhauptgewerbe noch keine Anzeichen einer Erholung. Der Auftragseingang fiel im Jahresvergleich um 5,3 Prozent, ein Wert, der jedoch auf die hohen Vergleichszahlen von 2023 zurückzuführen ist, als im Tiefbau zahlreiche Großaufträge zu verzeichnen waren.
Leichter Auftragsanstieg im Monatsvergleich
Im Vergleich zu Juli 2024 stiegen die Auftragseingänge im August um 14,2 Prozent, was laut Müller eine Normalisierung nach dem außergewöhnlich starken Vorjahr widerspiegelt. Die Abwärtsbewegung bei den Auftragseingängen ist damit teilweise eine Korrektur.
Rückgang im Wohnungsbau besonders stark
Die ersten acht Monate 2024 zeigen laut Statistischem Bundesamt ein Auftragsminus von 0,6 Prozent. Besonders betroffen ist der Wohnungsbau, der im August 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent weniger Aufträge verbuchen konnte. Kumuliert von Januar bis August beträgt der Rückgang sogar 5,8 Prozent, was die angespannte Lage im Wohnungsmarkt weiter verschärft.
Tiefbau bleibt stabil
Der Tiefbau entwickelte sich hingegen stabil und legte im Zeitraum Januar bis August um 2,8 Prozent zu. Dies konnte jedoch das Gesamtminus beim Umsatz des Bauhauptgewerbes nicht ausgleichen. Der Umsatz verzeichnete im August 2024 ein Minus von 0,8 Prozent und für die ersten acht Monate einen Rückgang von 1,1 Prozent.
Nachfrage und Beschäftigung sinken weiter
Auch die Beschäftigungslage im Bauhauptgewerbe zeigt Auswirkungen der Konjunkturschwäche: Die Zahl der Beschäftigten fiel in den ersten acht Monaten 2024 um 0,4 Prozent. Müller fordert eine Trendwende bei Nachfrage und Produktion, um Personalkapazitäten zu sichern und dem Abwärtstrend entgegenzuwirken. |