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Schönschrift in Beton

29.11.2012

Firmenschriftzug aus Fertigteilen ziert Fassade einer Produktionshalle

Als außergewöhnlicher Blickfang präsentiert sich seit einiger Zeit die neue Produktionshalle der Elkamet Kunststofftechnik GmbH im hessischen Biedenkopf. Über die komplette sieben Meter hohe und 33 Meter lange Fassade des Neubaus erstreckt sich der Firmenschriftzug des Unternehmens – realisiert mit glatten Sichtbeton-Elementen hergestellt von der Firma Hering Bau (Burbach) und für die Illumination bei Nacht ausgestattet mit blauem LED-Licht.

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Fotos: BetonBild / Hering Bau / Kai Osthoff

Ausgangssituation und Anforderungen

Bereits seit 1955 ist das Unternehmen Elkamet in Biedenkopf ansässig und fertigt dort unter anderem Extrusionsprofile aus technischen Polymerwerkstoffen für die Fahrzeug- und Beleuchtungsindustrie. Im Zuge der Standorterweiterung entschied man sich in 2009 für die Erstellung einer neuen Produktionshalle für die Herstellung von Kunststoff-Profilen. Für den Neubau hatte der Bauherr klare Vorstellungen. Das neue Gebäude sollte über eine luftige und leichte Architektur mit einem möglichst hohen Glasanteil verfügen. Zur Straße hin sollte die Halle jedoch geschlossen sein, damit die Produktion nicht einsehbar ist. Dazu erklärt der beauftragte Architekt Dipl.-Ing. Stefan Gaschler: „Die Idee, die Fassadenfläche großflächig zur Darstellung des Firmenschriftzuges zu nutzen, wurde bereits bei mehreren Vorhaben umgesetzt. Neu war, den Schriftzug „negativ“ in Beton umzusetzen. Die Firma Eisack-Beton in Klausen in Südtirol hat vor Jahren eine solche Fassade erbaut und uns freundlicherweise mit Ratschlägen zur Verfügung gestanden.“

So entstand in einer Bauzeit von acht Monaten die neue, 60 Meter breite und 33 Meter lange Produktionshalle mit einer Tragkonstruktion aus Stahl. Das Dach wurde mit gedämmten Trapezblechen ausgeführt. Die langen Seiten der Fassade plante Stefan Gaschler als Kombination von Glaselementen und einer zweischaligen Wand aus Betonfertigteilen mit integrierter Wärmedämmung. Die dem Unternehmensgelände zugewandte Rückwand der Halle besteht aus einer einschaligen Leichtkonstruktion (Isowand) – an dieser Seite kann der Bestandsbau im Falle einer erneuten Ausdehnung der Produktion mit wenig Aufwand erweitert werden. Die 33 Meter lange Fassade zur Straße hin schließlich wurde als 25 Zentimeter starke Ortbetonwand ausgeführt und mit einer Isowand (Wärmedämmschale mit Aluminiumdeckschale) verkleidet. Vor diese Konstruktion schließlich wurden nach Fertigstellung des Gebäudes mit einem Abstand von 15 Zentimetern Zwischenraum die Betonfertigteile mit dem Firmenschriftzug vorgehängt.

Herstellung der Fassadenelemente mit Schriftzug

Um die Idee des überdimensionalen Firmenschriftzuges in der Fassade zu verwirklichen, war zunächst die Suche nach einem geeigneten Hersteller notwendig. Stefan Gaschler: „Es gibt nicht viele Unternehmen, die so etwas können. Mit Hering Bau haben wir aber den optimalen Partner gefunden.“ Im Werk des Unternehmens in Burbach wurde die Fassade aus acht bis zu neun Tonnen schweren und 15 Zentimeter starken Großelementen und mehreren kleinen Teilen – diese waren für die Augen bzw. Details der Buchstaben „e“, „l“ und „a“ bestimmt – gefertigt. Dazu wurden in die großformatigen Schalungen Stahl-Bewehrungen eingelegt. Die fast vier Meter hohen Buchstaben, die in der Schalung ausgespart werden mussten, wurden im Werk der Firma Ter Stege Betonformen GmbH in den Niederlanden auf Basis von CAD-Daten mit einer Spezialfräse aus Holz hergestellt. Nachdem die fertigen Buchstabenformen präzise in der Schalung platziert worden waren, erfolgte das Betonieren. Dem Beton wurde zuvor eine leichte schwarze Pigmentierung beigemischt, um die Farbe der neuen Fassade an die bestehende Bebauung anzugleichen. Stipe Brekalo, Projektleiter bei Hering Bau, erläutert: Die fertigen Elemente aus schalungsglattem Sichtbeton wurden als Vorhangfassade mittels Hängezugankern an der zuvor realisierten Ortbetonfassade der Produktionshalle befestigt. Besondere Herausforderungen dabei war das hohe Gewicht der großen Elemente – diese waren ca. neun Tonnen schwer und mussten mit Schwerlastinjektionsankern befestigt werden – sowie die Montage der Kleinteile von „e“, „l“ und „a“. Jedes der Teile musste einzeln ausgerichtet und verdeckt mit einer Sonderkonstruktion befestigt werden. Auch der Transport zur Baustelle war aufgrund der Geometrie, die durch den Schriftzug vorgegeben, nicht zu unterschätzen.“

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Fassaden-Beleuchtung mit LED

Ein spezielles „Highlight“ stellt vor allem in den Abendstunden die Möglichkeit der Hinterleuchtung der Vorhang-Fassade mit LED-Licht dar. Dazu erklärt Dipl.-Ing. Werner Schmidt, Projektleiter bei Elkamet: „Die LEDs leuchten in der Dämmerung blau und sorgen für eine zusätzliche Betonung des Schriftzuges. Alle Leuchten wurden schon im Werk quasi unsichtbar hinter den Fassadenelementen befestigt. Bei der Montage vor Ort haben wir dann die Lichtbänder miteinander verbunden und angeschlossen. Dazu war es vor allem wichtig, die jeweilige Positionierung der Stromanschlüsse an der Fassade im schon im Vorfeld genau zu planen.“

 

 

  Quelle: www.beton.org


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