Auf Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat das „Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung“ (DZSF) in einer Studie die Beschäftigungswirkung im Bahnsektor umfassend untersuchen lassen. Einen solchen fundierten Überblick über die unmittelbar und mittelbar Beschäftigten in diesem Bereich gab es bislang nicht. Ergebnisse: Die Branche steht für gut eine halbe Million zukunftsfeste Arbeitsplätze. Der Großteil der in der Studie befragten Unternehmen blickt positiv auf die kommenden zehn Jahre und erwartet sowohl höhere Transportvolumina (80 Prozent erwarten Zuwachs im Güterverkehr, 59 Prozent erwarten Zuwachs im Personenverkehr) sowie eine höhere Beschäftigung.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: Die Schiene sichert 550.000 Jobs. Und wir sichern die Schiene. Unsere Studie zeigt, wie enorm bedeutend der Bahnsektor für unsere Volkswirtschaft ist und wie goldrichtig wir damit liegen, die Branche mit unseren Rekordinvestitionen massiv zu unterstützen. Wir betreiben so aktiv und umfassend Beschäftigungs- und Strukturpolitik. Neue Technologien mit hochqualifizierten Jobs machen den umweltfreundlichen Verkehrsträger immer attraktiver. Mehr Jobs, mehr Klimaschutz – die Schiene sichert unseren Wohlstand. Direkt im Schienensektor beschäftigt sind knapp 397.600 Menschen, in den Bereichen: Bahnbetrieb (123.000), Bahninfrastruktur (109.100), Herstellung, Instandhaltung und Vermietung von Rollmaterial (65.000), Kombinierter Verkehr (6.500), Forschung, Aufsicht, Aufgabenträger und Verkehrsverbünde (3.200) Sonstige Dienstleistungen im Bahnsektor (90.800) Hinzu kommen indirekte Beschäftigte bei Vorlieferanten (90.400) sowie Effekte in vorgelagerten Wertschöpfungsketten (62.000).
Die Studie ist eine Maßnahme aus dem „Masterplan Schienenverkehr“ des BMVI. Sie wurde zwischen August 2020 und Juni 2021 durchgeführt.
Kern war eine direkte Befragung von Unternehmen. Zusätzlich wurde eine Vielzahl von Datenquellen ausgewertet.
Weiteres Ergebnis: In der Corona-Pandemie haben die meisten Unternehmen (56 Prozent) mit Kurzarbeit oder reduzierter Zeitarbeit reagiert. Nur eine kleine Minderheit hat betriebsbedingte Kündigungen (5 Prozent) ausgesprochen oder auf Frühverrentungen (2 Prozent) zurückgegriffen. Grund war, die Arbeitskräfte in den Unternehmen zu halten.
Vor allem Fachkräfte werden aktuell und künftig dringend gebraucht. Wichtig sind daher ausreichende Kapazitäten in Hochschulen sowie Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtungen. Auch in diesem Bereich forscht das DZSF aktuell, um Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.
Die Studie stützt die politischen Ziele des BMVI für den Schienensektor: Bis zum Jahr 2030 soll sich die Anzahl der Fahrgäste verdoppeln und der Anteil des Schienengüterverkehrs auf mindestens 25 Prozent steigen. |