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Scharfe Kritik an neuer Gefahrstoffverordnung im Bauwesen

28.08.2024

Die Baubranche kritisiert die neue Gefahrstoffverordnung stark und warnt vor steigenden Gesundheitsrisiken bei Gebäudesanierungen.

 

Arbeitsschutz Sicherheit Schutzkleidung Helm Brille Handschuhe

Bild: Adobe.                                                                                                                                                                                                                   

Verantwortung neu verteilt

Das Bundeskabinett hat eine Änderung in der Gefahrstoffverordnung beschlossen, welche die Verantwortung für die Überprüfung von Asbestgefahr auf die Betriebe und deren Beschäftigte überträgt. Diese Änderung verschiebt die Last der Sicherstellung, dass keine gesundheitsschädlichen Materialien wie Asbest bei Renovierungen angetroffen werden, von den Bauherren zu den ausführenden Firmen.

Kritik aus der Baubranche

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, hat sich deutlich gegen die neue Regelung ausgesprochen, indem er sie als "schwarzen Tag für den Arbeits- und Umweltschutz" bezeichnet. Er argumentiert, dass diese Regelung praktisch nicht umsetzbar sei und zu erheblicher Unzufriedenheit innerhalb der Branche führe.

Missachtung des Nationalen Asbest-Dialogs

Die jüngsten Entscheidungen ignorieren die Ergebnisse des Nationalen Asbest-Dialogs, an dem Branchenvertreter über Jahre hinweg teilnahmen. Die endgültige Empfehlung dieses Gremiums, Bauherren dazu zu verpflichten, ihre Immobilien vor Beginn der Sanierungsarbeiten auf Asbest zu überprüfen, fand keinen Eingang in die neue Verordnung.

Steigende Gesundheitsrisiken

Die neue Verordnung könnte laut Pakleppa dazu führen, dass Mitarbeiter gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind, da nicht alle Betriebe die Kapazität haben, fachgerechte Asbestuntersuchungen durchzuführen. Er beklagt, dass die Regelung den Klimaschutz über den Arbeitsschutz stellt und warnt vor den langfristigen negativen Auswirkungen.

Forderung nach Überarbeitung

Die Baubranche befürchtet, dass die neuen Bestimmungen zu erhöhten Kosten und Verzögerungen bei Bauvorhaben führen könnten. Pakleppa appelliert an den Bundesrat, der Verordnung nach der Sommerpause nicht zuzustimmen und stattdessen Änderungen zu erwägen, um die Verordnung gerechter und umsetzbarer zu gestalten.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/kabinettsentscheidung-zur-gefahrstoffverordnung-baubranche-spricht-von-schwarzem-tag-fuer-den-ar


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