Betonsockelabdichtung Radom, Wachtberg
Das Radom gilt als das Wachtberger Wahrzeichen. Die weiße Kuppel ist in der Landschaft weithin sichtbar.
Der dreh- und schwenkbare Parabolspiegel in seinem Inneren hat einen Durchmesser von 34 Metern und wiegt 240 Tonnen.
Einem überdimensionierten Golfball gleich ragt das Radom Wachtberg, eine Radarkuppel (engl.: Radar Dome), in die Landschaft. Bei guter Sicht ist die Wetterschutzhülle der Radaranlage über 50 km weit zu sehen. Die offizielle Bezeichnung lautet Weltraumbeobachtungsradar TIRA (Tracking and Imaging Radar). Der riesige Parabolspiegel beobachtet Satelliten, Raketen und Weltraumschrott. TIRA kann bis zu zwei Zentimeter kleine Schrott-Partikel noch in 1.000 Kilometern Entfernung aufspüren. Für Raumfahrtorganisationen auf der ganzen Welt bietet dieses Weltraumbeobachtungsradar als eines der wenigen Systeme außerhalb der USA die Möglichkeit, vom Boden aus in hoher Präzision die Bahn zu vermessen und in hoher Auflösung Objekte wie Satelliten abzubilden, beschreibt das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR die Anwendungen. Das System wird daher unter anderem eingesetzt, um Weltraumschrott genau zu vermessen, um Kollisionen operativer Satelliten mit anderen Objekten zu vermeiden oder etwa um Objekte, die außer Kontrolle geraten sind, abzubilden und zu analysieren.
Neue Hülle für TIRA Nach fast 50 Jahren wurde 2014 die in die Jahre gekommene Hülle - Stahlgerüst und kunststoffbeschichtetes Gewebe - komplett erneuert. Obwohl der Durchmesser von 49 auf 47,5 Meter etwas verkleinert wurde, ist das Radom weiterhin das größte der Welt. Der dreh- und schwenkbare Parabolspiegel in seinem Inneren hat einen Durchmesser von 34 Metern und wiegt 240 Tonnen.
Im Rahmen der Erneuerungsarbeiten musste das Fundament, auf dem das Radom passgenau aufsitzt, ebenfalls verändert werden. Der Betonsockel wurde, angepasst an den Durchmesser der Kuppel, verkleinert. Als Abdichtungsmaterial schrieb das federführende Ingenieurbüro, die Wallerich Ingenieurtechnik GmbH u. Co. KG, eine Flüssigabdichtung aus. Man entschied sich für diese Abdichtungstechnologie, da die Verarbeitung in flüssiger Form eine homogene Abdichtungsfläche sowie die sichere Einbindung aller Anschlüsse gewährleistet.
Die Abdichtung des Betonsockels erfolgte mit dem geruchsneutralen Kemperol 2K-PUR. Das lösemittelfreie Produkt haftet vollflächig auf dem Untergrund, so dass selbst bei einer punktuellen Beschädigung der Abdichtung Unterläufigkeit ausgeschlossen ist. Die Arbeiten führte die Körner + Körner Bedachungsgesellschaft aus Bonn aus.
Der Betonsockel wurde mit Kemperol 2KPUR abgedichtet.
Die Kemperol Abdichtung berührt das spezielle Kunststoffgewebe nur an den Knotenpunkten, die extra abgedichtet wurden.
Abdichtung in flüssiger Form Die Kemperol Abdichtung berührt das spezielle Kunststoffgewebe nur an den Knotenpunkten, die extra abgedichtet wurden. Rundum schließt die Abdichtung an eine Metallschiene an. Dachseitig war zudem die Einbindung eines umlaufenden Tropfblechs von ca. 120 Metern Umfang in die homogene Flächenabdichtung zu integrieren. Kemperol ist dauerhaft elastisch und flexibel von – 30°C bis + 90°C. Der Flüssigkunststoff ist in der Lage Temperaturausdehnungen unterschiedlicher Materialien aufzunehmen. Ein Einsatz auf ungleichen Werkstoffen, hier Beton und Metall, ist deshalb unproblematisch.
Die Dachdecker säuberten im ersten Schritt den Betonuntergrund und schliffen das Blech an. Danach brachten sie auf die Oberfläche eine Kempertec EP-Grundierung auf, die mit Naturquarz abgesandet wurde. Die so vorbehandelten Flächen gewährleisten eine sichere und kraftschlüssige Haftung des Flüssigkunststoffes. Anschließend kam Kemperol 2K-PUR zum Einsatz. Die Abdichtung wird kalt und in flüssiger Form verarbeitet und härtet Die erste Lage (2/3 des Materials) wird vorgelegt, das Armierungsvlies blasenfrei eingebettet und mit der zweiten Lage (1/3 des Materials) satt überarbeitet.
Verarbeitung: Die erste Lage Kemperol wird vorgelegt, das Armie-rungsvlies eingebettet und...
... mit einer zweiten Lage Kemperol überabeitet.
Dachdeckermeister Ludger Körner führte mit seinem Team die Abdichtungsarbeiten aus.
Fotos: Wolfgang Hauck Fotodesign / Kemper System |