Wirtschaftliche Unsicherheit, schwacher Neubau und Investitionszurückhaltung belasten die Branche – langfristig bleibt der Ausblick jedoch positiv.
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Rückläufiger Umsatz trotz stabilem Bedarf
Nach vielen Wachstumsjahren musste das SHK-Handwerk (Sanitär, Heizung, Klima) 2024 erstmals einen Umsatzrückgang hinnehmen. Wie der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) mitteilt, sank der Branchenumsatz um etwa vier Prozent auf 59,12 Milliarden Euro. Ursachen sind unter anderem die Zurückhaltung bei Heizungsmodernisierungen infolge der GEG-Debatte, eine schwächelnde Baukonjunktur sowie ein Rückgang beim Wohnungsneubau.
Arbeitsmarkt mit leichten Verlusten
Auch am Arbeitsmarkt zeigt sich der Dämpfer: Die Zahl der SHK-Betriebe fiel leicht auf 48.050, die Beschäftigtenzahl sank um 0,4 Prozent auf rund 388.000. Bei den Auszubildenden wurden mit 14.655 Neuverträgen rund 500 weniger registriert als im Vorjahr. Das Service- und Wartungsgeschäft bleibt ein stabiler Faktor, der viele Betriebe absichert.
Weniger Überlastung, aber auch geringere Nachfrage
Die Auftragslage hat sich ebenfalls spürbar verändert. Nur noch etwa 20 Prozent der Unternehmen meldeten eine Überlastung – im Vorjahr waren es noch 33 Prozent. Auch die Nachfrage nach Personal ist rückläufig: 48,3 Prozent der Betriebe suchen derzeit Verstärkung, im Vergleich zu fast 68 Prozent im Frühjahr 2023. Dennoch bestehen regional weiterhin strukturelle Engpässe.
Vorsichtiger Ausblick – Unterstützung gefordert
Für 2025 rechnet der ZVSHK mit einem weiteren leichten Umsatzrückgang von etwa einem Prozent. Hauptgeschäftsführer Helmut Bramann fordert politische Signale: „Es braucht verlässliche Förderprogramme, praktikable Regeln im Gebäudeenergiegesetz und gezielte Anreize für Badmodernisierungen.“ Gerade bei barrierefreien Umbauten liege ungenutztes Potenzial für Konjunkturimpulse.
Zukunft bleibt chancenreich
Trotz des aktuellen Rückgangs bleibt das SHK-Handwerk zentral für die Energiewende und den demografischen Wandel. Die Nachfrage nach nachhaltigen, altersgerechten und energieeffizienten Lösungen wird weiter zunehmen. Wer jetzt in Digitalisierung, Qualifikation und innovative Geschäftsmodelle investiert, positioniert sich als zukunftsfähiger Partner im Gebäudesektor. |