Digitalisierung und Energiewende verschärfen die Nachfrage nach Rohstoffen wie Seltenen Erden oder Lithium. Hinzu kommen spekulative Finanzanleger, die durch ihre Aktivitäten Preise verzerren und volatile Marktbewegungen auslösen. Darüber hinaus werden Rohstoffe durch einen verstärkten Protektionismus auch zunehmend als politische Waffe eingesetzt. Für etliche Rohstoffe könnte die sichere Versorgung der hiesigen Industrie in Gefahr sein, warnt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Die digitale Transformation erfordert ein neues Denken, thematisiert das BME-Verbandsmagazin BIP-Best in Procurement in der aktuellen September-Ausgabe.
Als eine Präventivmaßnahme sieht Dr. Peter Buchholz, Leiter der Deutschen Rohstoffagentur in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, die Teilnahme von Unternehmen im Rahmen von EU-Forschungsprogrammen an gemeinsamen Projekten. In Schweden gibt es Pläne für den Bau einer Batteriezellfabrik, die von Brüssel im Rahmen der EU Battery Alliance unterstützt wird und woran sich auch deutsche Unternehmen beteiligen.
Ein weiteres wichtiges Instrument zur strategischen Rohstoffsicherung sind ungebundene Finanzkredite, sogenannte UFK-Garantien. Sie sichern Kreditgeber für Rohstoffvorhaben im Ausland gegen wirtschaftliche und politische Kreditausfallrisiken ab. Damit flankiert die Bundesregierung den Abschluss langfristiger Lieferverträge zur Sicherung der Rohstoffversorgung deutscher Unternehmen.
Substitution und Recycling leisten ebenfalls einen großen Beitrag zur Rohstoffsicherung. Rund 80 Prozent der in Deutschland anfallenden Abfälle und Schrotte werden wiederverwertet oder thermisch genutzt. Diesen Weg wählt auch der Hamburger Rohstoffkonzern Aurubis, nach eigenen Angaben der weltgrößte Kupferwiederverwerter. „Mehr als ein Drittel unseres Kupfers produzieren wir aus Recyclingmaterialien“, sagt Christophe Koenig, Senior Vice President Commercial.
Für die Rohstoffsicherung sieht er in der Digitalisierung durchaus auch positive Aspekte. „Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir künftig noch besser und vor allem schneller wissen, welche Rohstoffe und welche Produkte wann, wo und in welcher Qualität auf den verschiedenen Verkehrswegen unterwegs sind.“ Industrie 4.0 werde mittel- bis langfristig sowohl den Einkauf als auch den Verkauf beflügeln, digitale Beschaffungs- und Vertriebsplattformen zu entwickeln. Damit werde die Digitalisierung dazu beitragen, dass die Kosten entlang der Lieferkette sinken.
Save the Date: Der komplette Artikel erscheint in der September-Ausgabe des BME-Verbandsmagazins BIP-Best in Procurement, Erscheinungstermin: 6. September.
BIP ist das Fachmagazin für Manager in Einkauf und Logistik. Die 68 Seiten starke Publikation wird vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) herausgegeben und erreicht die 9.750 Mitglieder des BME sowie weitere 6.000 Entscheider in Einkauf und Logistik. Das Magazin erscheint sechs Mal im Jahr. |