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Richtfest für Forschungsfertigung Batteriezelle in Münster

09.12.2022

Anfang 2023 soll der erste Bauabschnitt übergeben werden – die Vergabe für den zweiten Abschnitt soll dann folgen

Stromspeicher haben eine enorme Bedeutung für alle Wirtschaftszweige, die an der Energie- und Mobilitätswende beteiligt sind. Die Bedarfe liegen nicht nur in der Automobilindustrie und weiteren Anwendungen der E-Mobilität, sondern finden sich ebenso in Form stationärer Speicher für die Gebäudetechnik oder in Akkus für Power Tools oder Smart Devices. In Münster entsteht deswegen der Bau der Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) – in Rekordgeschwindigkeit. Nur sieben Monate nach dem Spatenstich konnte auf der Baustelle im Hansa-BusinessPark bereits das Richtfest für den ersten Bauabschnitt (PreFab) der Großforschungsanlage für die industrielle Batteriezellen-Produktion gefeiert werden.

„Wir schaffen Forschungsraum für die Schlüsseltechnologie Batterie. Die Forschungsfertigung Batteriezelle nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Sie ist ein Instrument der Skalierungsforschung, ein zentrales Thema sowohl für die technologische Souveränität von Deutschland und Europa als auch für die nächsten Jahrzehnte in der Batterieforschung und -entwicklung. Die FFB ist weltweit einzigartig. Hier werden neuartige Batteriezellkonzepte und -prozesse mit digitalisierten, flexiblen und modularen Fertigungsmethoden kombiniert. Hier arbeitet und forscht Deutschland an der Batteriezellproduktion von morgen.“, das erklärte Staatssekretärin Judith Pirscher aus dem Bundesforschungsministerium beim Richtfest.

Strategischer Forschungsstandort

Die FFB verfolgt das Ziel, die Wirtschaft in Deutschland und Europa dabei zu unterstützen, eine international führende Serienfertigung von Batterien zu entwickeln, die ökonomisch und ökologisch nachhaltig ist. In enger Kooperation mit der Industrie werden aktuelle und insbesondere künftige Zell- und Produktionstechnologien erforscht und entwickelt. Von den Innovationen werden die Automobilindustrie, die Energiewirtschaft, Robotik und viele weitere Branchen profitieren – mit Strahlkraft weit über Nordrhein-Westfalen hinaus. Derzeit stammen rund 70 Prozent der in Deutschland eingesetzten Zellen aus Fernost. Mit der FFB soll technologische Souveränität auf diesem Gebiet hergestellt werden. „Das Richtfest der ,FFB PreFab‘ der Fraunhofer FFB markiert einen wichtigen Schritt für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland. In enger Zusammenarbeit mit unseren Standortpartnern und mit Unterstützung des BMBF und des Landes Nordrhein-Westfalen werden wir einen wichtigen Beitrag dazu leisten, systemrelevantes Know-how in Deutschland zu entwickeln und so Abhängigkeiten von anderen Märkten zu reduzieren“, so Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

Schon im Januar 2023 soll der Gebäudekomplex mit rund 6450 Quadratmetern Forschungsfläche von NRW.URBAN im Auftrag des Landes an die Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle Münster übergeben werden. Der Forschungsbetrieb wird dann schrittweise in der PreFab aufgenommen. Aktuell beschäftigen sich bereits rund 75 Expertinnen und Experten in Interimslösungen im Stadtgebiet Münster mit der Zukunft der Batteriezelle und ihrer Produktion – unter anderem geht es dabei um die Beschichtung von Anoden. Nach Fertigstellung des Gesamtprojekts werden etwa 150 bis 200 Batteriefachleute ihren Arbeitsplatz an der FFB in Münster haben.

Wissenschaftliche Partner der FFB sind das Batterieforschungszentrum Münster Electrochemical Energy Technology (MEET), das Helmholtz-Institut Münster, das Forschungszentrum Jülich sowie die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen zusammen mit vielen weiteren akademischen Einrichtungen in Deutschland und Industrieunternehmen aus den oben genannten Branchen.

2023 startet Vergabeverfahren für zweiten Bauabschnitt

Mit der PreFab entsteht auf dem 17.000 Quadratmetern großen Grundstück eine Musterlinie, die den gesamten Produktionsprozess abbildet und wichtige Grundlagen für die Hochskalierung liefert. Die Produktion im Industriemaßstab wird dann später in der „FFBFab“ in unmittelbarer Nachbarschaft zur PreFab im zweiten Bauabschnitt auf einer Fläche von 39.000 Quadratmetern errichtet. Im Jahr 2023 beginnen die Vergabeverfahren für den zweiten Bauabschnitt. Am Ende soll in Zusammenarbeit mit Forschungspartnern aus Münster, Aachen, Jülich die FFB auf einem Gesamtareal von 55.000 Quadratmetern eine weltweit einmalige Batterieforschungseinrichtung entstehen.

Das Bielefelder Unternehmen Depenbrock Systembau GmbH & Co KG hat Planung, Genehmigung und den bisherigen Bau des ersten Bauabschnitts verwirklicht. „Besonders stolz sind wir auf das interdisziplinäre Zusammenspiel und der innovativen Fachkompetenz unserer eigenen Fachingenieure aus der Technischen Gebäudeausstattung, Tragwerksplanung, Tiefbau und Architektur an. Die beeindruckende Bauzeit ist Ausdruck unserer Motivation, einen Beitrag zur Innovationsführerschaft von Deutschland leisten zu dürfen“, so Geschäftsführer Jörn Henrik Depenbrock.

  Quelle: https://www.land.nrw/pressemitteilung/richtfest-bau-der-forschungsfertigung-batteriezelle-muenster-geht-rasant-voran


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