Durch innovative Konzepte und flexible Nutzung sollen leerstehende Einzelhandelsflächen in kleinen deutschen Städten revitalisiert werden.
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Sinkende Nachfrage in kleinen Städten
Die Nachfrage nach großen Einzelhandelsflächen in deutschen Innenstädten nimmt ab. Eine Studie der Berlin Hyp zeigt, dass besonders kleinere Städte, die sogenannten C- und D-Städte, von einem strukturellen Wandel betroffen sind. Während größere Städte noch eine stabile Flächennachfrage verzeichnen, ziehen sich in kleineren Städten nationale und internationale Filialisten zurück, was zu einer Zunahme von Leerständen führt.
Kreative Nachnutzung in der Praxis
Um dem Leerstand entgegenzuwirken, setzen kleinere Städte auf kreative Nachnutzungskonzepte. Die Studie beleuchtet erfolgreiche Beispiele wie das „Rheinische Landestheater und Kreishaus“ in Neuss und den Umbau des ehemaligen Hertie-Warenhauses in Lünen. Diese Projekte zeigen, wie durch die Kombination verschiedener Nutzungen – Einzelhandel, Gastronomie, Wohnungen – Innenstädte neu belebt werden können.
Planungsrechtliche Herausforderungen
Die Umnutzung großer, leerstehender Flächen ist oft mit planungsrechtlichen und baulichen Herausforderungen verbunden. Die Studie weist auf das Kerngebiet als rechtliche Hürde hin, die viele Nutzungsarten einschränkt, und stellt das „Urbane Gebiet“ als flexiblere Alternative vor. Dennoch sind bauliche Anpassungen und Investitionen nötig, um neue Konzepte realisierbar zu machen.
Mischnutzung als Schlüsselstrategie
Die Mischnutzung wird als effektiver Ansatz für die Revitalisierung von Innenstädten hervorgehoben. Indem Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss durch andere Nutzungen wie Büros, Bildungseinrichtungen oder Wohnungen in den oberen Etagen ergänzt werden, entsteht eine lebendige, multifunktionale Umgebung, die weniger anfällig für die Schwankungen des Einzelhandelsmarktes ist.
Ausblick auf die Zukunft der Innenstädte
Die Zukunft der Innenstädte erfordert innovative, wirtschaftlich tragfähige Lösungen, um auf veränderte Marktdynamiken reagieren zu können. Lokale Initiativen und eine flexible Planung sind essenziell, um die neuen Herausforderungen zu meistern. Die vorgestellten Projekte und Strategien bieten Ansätze, die anderen Städten als Vorbild dienen könnten. |