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Reallabor Geo³: Wie Nordrhein-Westfalen mit Erdwärme die Wärmewende gestaltet

26.03.2025

Mit dem Projekt Geo³ erforscht das Fraunhofer Reallabor die Tiefengeothermie als klimafreundliche Wärmequelle für das Rheinische Revier – unterstützt durch 52 Mio. Euro Fördermittel.

 

Reallabor Geo³: Wie Nordrhein-Westfalen mit Erdwärme die Wärmewende gestaltet

Bild: Adobe.                                                                                                                                                                                                                  

Wärmewende im Fokus: Geothermie statt Kohle

Im Zuge des Kohleausstiegs sucht Nordrhein-Westfalen nach zukunftsfähigen Energiealternativen. Das Fraunhofer-Reallabor Geo³ (Geothermie, Geotechnologien, Georessourcen) soll dabei eine Schlüsselrolle spielen. Das mit 52 Millionen Euro geförderte Vorhaben widmet sich der Nutzung von Tiefengeothermie als nachhaltige Wärmequelle – insbesondere für die Nachnutzung ehemaliger Kohlestandorte.

Erdwärme aus großer Tiefe: Ein nachhaltiges Potenzial

Tiefengeothermie ermöglicht es, Thermalwasser aus mehreren Kilometern Tiefe zu fördern und für Fernwärme, Prozesswärme oder Gewächshausanlagen nutzbar zu machen. Vorbilder aus München oder Paris zeigen bereits heute, wie geothermische Energieversorgung erfolgreich in urbane Strukturen eingebunden werden kann. Die Vorteile: ständige Verfügbarkeit, Klimafreundlichkeit und langfristige Versorgungssicherheit.

Der Startschuss: Messungen und Bohrungen in der Region Aachen

Im ersten Schritt stehen geophysikalische Untersuchungen und Tiefenbohrungen im Raum Aachen an. Seismische Verfahren liefern präzise Daten über die Struktur des Untergrunds – ähnlich einem Echolot. Die Bohrungen selbst geben Aufschluss über Gesteinsbeschaffenheit, Temperaturverhältnisse und Wasserführungsvermögen. Diese Informationen sind entscheidend für die Planung späterer Anlagen.

Know-how für den Strukturwandel

Das Projekt ist Teil des Masterplans Geothermie des Landes NRW und richtet sich gezielt an Kommunen und Energieversorger. Die gewonnenen Erkenntnisse werden transparent aufbereitet: in Form von Rohdaten, Anwendungsleitfäden und Schulungsformaten. So wird geothermische Energie nicht nur erforscht, sondern auch praxisnah zugänglich gemacht.

Neues Forschungszentrum auf ehemaligem Kraftwerksgelände

Am Standort des stillgelegten Braunkohlekraftwerks Weisweiler entsteht ein Technikum für Georessourcen und Dekarbonisierung. Hier werden neue Technologien zur geothermischen Strom-, Wärme- und Kälteerzeugung sowie Strategien zur CO₂-armen Energiegewinnung entwickelt und erprobt – ein Beispiel für gelungene Transformation ehemaliger Energiestandorte.

Bildung und Forschung als Zukunftstreiber

Neben der Forschung setzt das Fraunhofer IEG auf Aus- und Weiterbildung. Fachkräfte für die Planung, den Bau und den Betrieb geothermischer Anlagen werden systematisch aufgebaut. Gleichzeitig steht die Infrastruktur auch Wirtschaft und Wissenschaft offen, um technologische Innovationen schneller in die Praxis zu bringen.

Rückenwind aus der Politik

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur bezeichnet Erdwärme als „verlässliche und klimafreundliche Ressource mit großem Zukunftspotenzial“. Ihr Ziel: bis 2045 sollen 20 Prozent des Wärmebedarfs in NRW aus Geothermie gedeckt werden. Auch Staatssekretär Stefan Wenzel betont die Bedeutung des Projekts für die Klimaziele des Landes.

Forschung für die Wärmewende von morgen

Fraunhofer-Präsident Prof. Holger Hanselka unterstreicht den Stellenwert von Forschung und Transfer: Nur durch wissenschaftlich fundierte Innovationen könne der Umbau des Energiesystems gelingen. Geo³ schafft die Grundlagen für eine klimaneutrale, sichere und wirtschaftlich tragfähige Wärmeversorgung im Rheinland und darüber hinaus.

  Quelle: https://a24salescloud.de/de-de/articlesection/reallabor-fur-geothermie-nachhaltige-warme-fur-das-rheinische-revier


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