Die aktuellen politischen Unklarheiten verzögern wichtige energetische Sanierungsmaßnahmen, was sowohl Klimaziele als auch die Bauwirtschaft belastet.
Bild: Adobe.
Einfluss politischer Unsicherheit auf Gebäudesanierungen
In Deutschland führen Unsicherheiten bezüglich der Zukunft des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu Zurückhaltung bei Hausbesitzern bezüglich notwendiger Sanierungsmaßnahmen. Eine Umfrage unter 2.028 Hausbesitzern zeigt, dass mehr als die Hälfte durch die unklare politische Lage verunsichert sind und daher Renovierungsprojekte, insbesondere in den Bereichen Heizung, Fenster und Dämmung, aufschieben.
Forderung nach politischer Stabilität in der Gebäudesanierung
91,5 Prozent der befragten Hausbesitzer verlangen von der Bundesregierung klare und dauerhafte politische Rahmenbedingungen. Die Unsicherheit ist besonders ausgeprägt unter Wählern der CDU/CSU (61 Prozent) und der FDP (69 Prozent). Die Sorge, dass sich die Anforderungen an Sanierungen bald erneut ändern könnten, ist weit verbreitet. Carolin Friedemann, Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland, betont die Notwendigkeit stabiler Bedingungen, um die jährliche Sanierungsquote von zwei Prozent zu erfüllen, die derzeit unter einem Prozent liegt.
Die Bedeutung von energetischen Sanierungen für Eigenheimbesitzer
Viele Eigenheimbesitzer assoziieren ihr Zuhause nicht nur mit Immobilienbesitz, sondern auch mit Sicherheit, Gemütlichkeit und Altersvorsorge. Nach Friedemann ist Verlässlichkeit entscheidend, damit Hausbesitzer energetische Sanierungen ernsthaft in Betracht ziehen können. Sie fordert von der nächsten Regierung, Vertrauen wiederherzustellen und das Gebäudeenergiegesetz fortzuentwickeln.
Bauwirtschaft unter Druck durch politische Unsicherheiten
Die Bauwirtschaft leidet ebenfalls unter der instabilen politischen Lage. Thomas Drinkuth von der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle fordert verlässliche Förderprogramme und Gesetzgebung, da der Sektor, der 2023 noch 420 Milliarden Euro erwirtschaftete, nun rückläufig ist. Er betont die Notwendigkeit stabiler Bedingungen, um Investitionen wieder anzukurbeln.
Besondere Herausforderungen für Wohnungseigentümergemeinschaften
Dr. Sandra von Möller vom Verbraucherschutzverband Wohnen im Eigentum hebt die spezifischen Herausforderungen für Wohnungseigentümergemeinschaften hervor, die lange Planungs- und Entscheidungsprozesse erfordern. Ohne eindeutige politische Vorgaben könnten energetische Sanierungen weiterhin stagnieren. |
