Vielleicht doch nicht alles so schlecht
Man war davon ausgegangen, dass die deutsche Wirtschaft 2023 schrumpfen würde. Doch jetzt sieht es gar nicht so schlecht aus. Anstatt zurückzugehen, könnte die Wirtschaft auch stagnieren. Und an den Aktienmärkten wächst die Risikobereitschaft. Im letzten Quartal sank die Wirtschaft, aber das Gesamtjahr 2022 für Deutschland entwickelte sich positiver als im Herbst erwartet. Der Arbeitsmarkt zeigt sich robust. Es ist auch der milde Winter, der da mit reinspielt. Die fallenden Energiepreise sorgen für zunehmenden Optimismus.
Für 2023 deuten Prognosen sogar auf eine Stagnation hin. Vor einigen Monaten wurde noch Rezession erwartet.
Kehrseite
Die positiven Nachrichten haben aber auch Kehrseiten. Der private Konsum ging zum Ende des vergangenen Jahres zurück. Die Kerninflationsrate in Deutschland und Europa ist weiter hoch und die Wirtschaftsleistung könnte selbst 2024 noch nur knapp über dem Niveau vor der Coronapandemie liegen. Herausforderungen wie der Fachkräftemangel krönen das. Und die Prognosen zur weltwirtschaftlichen Entwicklung klaffen weit auseinander. Während sich Internationale Währungsfonds verhalten optimistisch geben, warnt die Weltbank vor einer globalen Rezession.
Märkte und Zentralbanken
Sinkende Inflationsraten verleiten die Finanzmärkte bereits dazu, weniger Zinserhöhungen durch die Zentralbanken und sogar erste Zinssenkungen ab Ende 2023 einzupreisen. Da sind die Zentralbanken allerdings dagegen. Sie wollen die Inflation erst wieder in der Nähe von 2 Prozent sehen. Dennoch haben sie das Tempo der Zinserhöhungen auch in letzter Zeit zurückgenommen. Seit die Inflationsraten im Oktober ihren Höhenpunkt überschritten haben, gucken auch die Währungsmärkte positiver in die Zukunft. Seitdem hat der Euro um 14 Prozent aufgewertet. |