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Neue Asphalt-Rezeptur senkt Emissionen und spart Energie

01.11.2024

Eine innovative Asphalt-Rezeptur ermöglicht die Herstellung bei niedrigeren Temperaturen. Dies reduziert Emissionen und spart Energie im Straßenbau erheblich.

 

Neue Asphalt-Rezeptur senkt Emissionen und spart Energie

Bild: Adobe.                                                                                                                                                                                                                      

Effizientere Asphaltherstellung durch neue Rezeptur

Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum haben eine Methode zur Asphaltproduktion entwickelt, die die Emissionen und den Energieverbrauch erheblich senkt. Die neue Rezeptur, entwickelt unter der Leitung von Georg Bus vom Lehrstuhl für Verkehrswegebau, ermöglicht die Herstellung bei 20 bis 30 Grad Celsius niedrigeren Temperaturen als herkömmliche Verfahren. Dadurch kann die Industrie den bald geltenden Grenzwert der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin einhalten und gleichzeitig Energie sparen.

Konventionelle Asphaltproduktion: Hohe Temperaturen und Emissionen

Asphalt wird traditionell aus einer Mischung von Sand, Gesteinsmehl und Schotter hergestellt, die mit Bitumen als Bindemittel zusammengehalten wird. „Bitumen ist bei Raumtemperatur hart, wird aber bei 150 bis 180 Grad Celsius flüssig“, erklärt Bus. Diese hohen Temperaturen sind jedoch energieaufwendig und setzen gesundheitsschädliche Aerosole frei.

Schaumbitumen als Schlüssel zur Temperaturreduktion

Das innovative Verfahren verwendet Schaumbitumen, um den Produktionsprozess bei 20 bis 30 Grad Celsius niedrigeren Temperaturen zu ermöglichen. Durch das Einbringen von Wasser unter Druck wird schlagartig Dampf erzeugt, der das Bitumen aufschäumt und die Verarbeitung erleichtert. „Es funktioniert ähnlich wie Seifenschaum und macht das Bitumen besser formbar“, so Bus.

Internationale Erfahrungen angepasst für deutsche Anforderungen

Während das Verfahren bereits in den USA und den Niederlanden etabliert ist, erforderte die deutsche Asphaltproduktion Anpassungen aufgrund unterschiedlicher Gesteinskörnungen und Bindemittel. Das Forschungsteam in Bochum testete zahlreiche Rezepturen und stellte fest, dass ein Wasseranteil von 2,7 bis 3 Prozent optimal für die verschiedenen Asphaltarten in Deutschland ist.

Weniger Emissionen im Straßenbau

Tests zur Dampf- und Aerosolfreisetzung bei der Straßenbauarbeit zeigen positive Effekte. So wurde beim Fertigerfahrer, der Asphalt auf die Fahrbahn aufbringt, die Emissionsbelastung mit dem neuen Warmasphalt auf 2,3 Milligramm pro Kubikmeter gesenkt – eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den 6,9 Milligramm bei herkömmlichem Asphalt. Zwar liegt dieser Wert noch über dem Grenzwert von 1,5 Milligramm, stellt jedoch einen erheblichen Fortschritt dar.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/verkehrswegebau-neue-rezeptur-fuer-die-asphaltherstellung-bei-niedrigeren-temperaturen/


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