Die Wiederherstellung eines Ökosystems in Sachsen-Anhalt wurde vom Bundesumweltministerium ausgezeichnet.
Wo sich einst ein Schießplatz für Schützenwaffen, kleinkalibrige Artillerie und Panzerfahrbetrieb befand, ist ein Paradies für Natur und Tier entstanden: die Oranienbaumer Heide. Ein rund 2.000 Hektar großes Gebiet zwischen den Städten Oranienbaum und Dessau im Einzugsbereich der unteren Mulde in Sachsen-Anhalt. Die Wiederherstellung der natürlichen Lebensräume und Artenvielfalt haben die Hochschule Anhalt und die Primigenius gGmbH des NABU Regionalverbandes Köthen möglich gemacht. Die halboffene Weidelandschaft wurde nun als eines der TOP 3 UN-Dekade-Projekte im Bereich Kultur- und Agrarlandschaften vom Bundesumweltministerium ausgezeichnet.
"Klima-, Arten- und Verschmutzungskrise machen deutlich: Unsere Natur ist in einem schlechten Zustand, viele Pflanzen- und Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Dabei sind gesunde Ökosysteme und deren Funktionen unsere natürlichen Lebensgrundlagen. Deshalb müssen wir Ökosysteme und Natur dringend erhalten und wiederherstellen. Die Weidelandschaften in der Oranienbaumer Heide sind ein gutes Beispiel dafür, wie das gelingen kann. Hier sorgt die Beweidung mit Heckrindern und Konikpferden auf nunmehr 800 Hektar Fläche für einen großen Artenreichtum und gesunde Lebensräume. Seltene Vogelarten wie der Ziegenmelker, aber auch der Wiedehopf und die Weidelerche finden geeignete Nistplätze und sind wieder vermehrt zu finden. Solche Projekte will ich in Deutschland in die Fläche bringen, denn die Weltnaturkonferenz von Montreal hat deutlich gemacht, dass wir beim Biodiversitätsverlust eine Trendumkehr brauchen. Nur so können wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen sichern", so Bundesumweltministerin Steffi Lemke.
Artenreichstes Gebiet in Sachsen-Anhalt
Die Weidelandschaft ist Teil des UNESCO Biosphärenreservates Mittelelbe und heute eines der artenreichsten Gebiete in Sachsen-Anhalt. Im Projekt sorgt die Beweidung mit Heckrindern und Konikpferden auf 800 Hektar Fläche für einen großen Artenreichtum und gesunde Lebensräume. Seltene Vogelarten wie der Ziegenmelker, aber auch der Wiedehopf und die Weidelerche finden geeignete Nistplätze und sind wieder vermehrt zu finden. Außerdem wurden in Kooperation mit dem Bundesforstbetrieb Mittelelbe auf insgesamt 555 Hektar Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt. Das Bundesumweltministerium (BMUV) zeichnet gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Rahmen des UN-Dekade-Projektwettbewerbs regelmäßig Best-practice-Beispiele zur Wiederherstellung, Erhaltung oder Pflege von Ökosystemen aus, um weitere Aktivitäten zur Renaturierung von Ökosystemen in Deutschland anzuregen. |