Klimaschutz und Katastrophenvorsorge zusammendenken: Ein neuer Praxisleitfaden unterstützt Kommunen beim zukunftsfähigen Wiederaufbau nach Flutkatastrophen.
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Wissen bündeln, um besser aufzubauen
Die Flutereignisse des Sommers 2021 im Ahrtal und in Nordrhein-Westfalen haben eindrucksvoll gezeigt, wie verletzlich unsere Städte und Gemeinden gegenüber extremen Wetterereignissen sind. Der neu erschienene Praxisleitfaden „Nach der Flutkatastrophe: Chance für Veränderung“ soll Kommunen dabei helfen, beim Wiederaufbau nicht nur Schäden zu beseitigen, sondern Strukturen langfristig resilient und zukunftsorientiert zu gestalten.
Entwickelt aus Wissenschaft und gelebter Praxis
Herausgegeben wurde der Leitfaden vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) im Rahmen des Forschungsprojekts KAHR (Klimaanpassung, Hochwasser, Resilienz), gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Projekt begleitete den Wiederaufbau vor Ort und verknüpfte wissenschaftliche Erkenntnisse mit den Erfahrungen betroffener Kommunen. Auch Städte, die früher bereits Hochwasserschäden bewältigt haben, berichten in der Publikation von bewährten Lösungsansätzen.
„Building Back Better“ als Leitidee
Im Fokus steht nicht die reine Wiederherstellung des alten Zustands, sondern der Umbau in Richtung klimaresilienter Strukturen – physisch, sozial und wirtschaftlich. Die Idee des „Building Back Better“ verfolgt das Ziel, aus der Krise eine Chance zu machen und zukünftige Risiken aktiv zu minimieren.
Drei Handlungsfelder im Mittelpunkt
Der Leitfaden strukturiert seine Empfehlungen in drei wesentliche Bereiche:
- Wiederaufbauplanung, um strukturelle Schwächen langfristig zu beheben
- Risikovermeidung und Gefahrenanalyse, um Präventionsmaßnahmen gezielter zu gestalten
- Gesellschaftliche Resilienz, mit Fokus auf Kommunikation, Beteiligung und sozialen Zusammenhalt
Für betroffene und vorsorgende Kommunen
Die Empfehlungen richten sich nicht nur an flutgeschädigte Regionen, sondern an alle Kommunen, die in ihre Klimaresilienz investieren möchten. Das Difu begleitete im Rahmen des Projekts über drei Jahre hinweg mehrere Pilotgemeinden bei der Umsetzung nachhaltiger Wiederaufbaustrategien – ein Erfahrungswert, der nun bundesweit nutzbar gemacht wird. |