Als erster Meilenstein wird nun die energetische Sanierung eines Wohnkomplexes in Münster unterstützt
Über die öffentliche Wohnraumförderung unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen ein Großprojekt der Wohn+Stadtbau GmbH in Münster-Coerde zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden. Im Zuge dessen wurde das Wohnungsunternehmen am 11. April 2022 offiziell in die „Modernisierungsoffensive+“ des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen und erhält für das Projekt eine Förderung von 3,15 Millionen Euro. Zur Förderung von studentischem Wohnen in der Universitätsstadt stellen Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, und Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft, darüber hinaus weitere Mittel in Aussicht.
Schwerpunkt der Modernisierung ist die energetische Optimierung der 40 Gebäude durch Fassadendämmung, Fenster- und Türenaustausch. Abschließend soll ein „BEG Standard Energieeffizienzhaus 85“ erreicht werden. Das Projekt steht dabei beispielhaft für die Möglichkeiten der öffentlichen Wohnraumförderung des Landes und wird durch umfassende Informationsangebote für die umliegenden Eigentümer begleitet. Wie zum Beispiel Baustellenführungen mit interessierten Einzeleigentümern durch die Wohn+Stadtbau und die Stadt Münster, bei denen über bautechnische Bedingungen und Fördermöglichkeiten informiert wird. Hierzu erfolgte eine Aufnahme in das städtische Projekt: „Von Profis lernen“ der Fachstelle Klima und Energie der Stadt Münster. Ein Quartiersarchitekt soll die Aufgabe der aufsuchenden Beratung von Einzeleigentümern übernehmen.
Darüber hinaus arbeiten Land, Stadt Münster und Wohn+Stadtbau sowie das örtliche Studierendenwerk auch beim studentischen Wohnen Hand in Hand: Bei ihrem Besuch am 11. April 2022 in den Räumlichkeiten der Wohn+Stadbau suchten Ministerin Scharrenbach und Ministerin Pfeiffer-Poensgen das Gespräch mit den städtischen Akteuren über bisherige und mögliche zukünftige Maßnahmen und informierten über Fördermöglichkeiten durch die Landesregierung.
Kommentare der beteiligten Akteure
Ministerin Scharrenbach: „3,15 Millionen Euro stellt das Land Nordrhein-Westfalen für die energetische Modernisierung von 40 Reihenhäusern im Stadtteil Münster-Coerde bereit. Damit können pro Jahr 90 Tonnen CO2 eingespart werden. Möglich macht es die ‚Modernisierungsoffensive+‘ der Landesregierung Nordrhein-Westfalen. Die Förderung ist ein echter Mehrfachgewinn: Alte Häuser werden energetisch modernisiert - das ist gut fürs Klima. Die Mieten bleiben bezahlbar. Das ist gut für die Mieterinnen und Mieter. Die Wohn+Bau GmbH aus Münster ist ein echter CO2-Senker im Gebäudebestand und mit viel Innnovationskraft unterwegs.“
Stefan Wismann, Geschäftsführer der Wohn+Stadtbau GmbH: „Um die anspruchsvollen Klimaschutzziele der Stadt Münster auch im Wohnungsbestand erreichen zu können, ist die Modernisierungsoffensive+ für uns ein wichtiges Programm zum richtigen Zeitpunkt. Es ermöglicht uns den notwendigen wirtschaftlichen Kraftakt besser bewältigen zu können und soll auch umliegende Einzeleigentümer davon überzeugen, das wichtige Thema der energetischen Sanierung angehen zu können.“
Oberbürgermeister Markus Lewe: „Die energetische Sanierung von Gebäuden ist ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Klimaschutzbemühungen. Mit den 3,15 Millionen Euro Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Aufnahme in die Modernisierungsoffensive+ kommen wir dem Ziel der Klimaneutralität einen großen Schritt näher.“
Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen: „Die Studierendenwerke leisten wichtige soziale Arbeit zum Wohle der Studierenden in Nordrhein-Westfalen. Deshalb haben wir als Land große Anstrengungen unternommen, um die Studierendenwerke zu stärken und finanziell dauerhaft besser auszustatten: Wir haben die Grundfinanzierung des Landes um rund elf Prozent angehoben – die stärkste Erhöhung seit zehn Jahren. Für den Neubau von Mensen sowie die Sanierung und Modernisierung von Studierendenwohnheimen haben wir Investitionsgelder von mehr als 77 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Und wir fördern mit sechs Millionen Euro die Digitalisierung der Studierendenwohnheime, um allen Studierenden einen guten und schnellen Online-Zugang zu ermöglichen.“
„In den Förderjahren 2017 bis 2021 wurden in Nordrhein-Westfalen insgesamt rund 167 Millionen Euro für Neubau und Modernisierung studentischer Wohnplätze aus Mitteln der Wohnraumförderung bereitgestellt. Damit wurden etwa 3.200 studentische Wohneinheiten gefördert, davon rund 2.400 Wohneinheiten neu geschaffen“, zieht Ministerin Scharrenbach Bilanz. Der Erfolg dieses Programms zeige sich auch in der Universitätsstadt Münster in bereits realisierten oder aktuell im Bau befindlichen geförderten Wohnanlagen des Studierendenwerks (z.B. Busso-Peuss-Str.), der Wohn+Stadtbau (ehemalige York-Kaserne) und anderer Träger (z.B. „Leoland“). Ein wichtiges Instrument zur Sicherung preiswerter Bestandsmieten sei vor allem die 2020 neu eingeführte Förderung zur Modernisierung von Wohnheimen. Über die Möglichkeiten für den anstehenden Investitionsbedarf der Studierendenwerke und für Investitionen privater Träger von Studierendenwohnheimen sei das Wohnraumförderungsprogramm des Landes bestens aufgestellt, so die Ministerin abschließend. |