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Mittelstand unter Druck: Wirtschaftskrise belastet Kleinstunternehmen und Industrie

05.03.2025

Die anhaltende Konjunkturschwäche trifft den deutschen Mittelstand zunehmend. Besonders Kleinstunternehmen und das verarbeitende Gewerbe kämpfen mit Umsatzrückgängen und steigenden Kosten.

 

Mittelstand unter Druck: Wirtschaftskrise belastet Kleinstunternehmen und Industrie

Bild: Adobe.                                                                                                                                                                                                                   

Wirtschaftskrise trifft besonders das verarbeitende Gewerbe

Die wirtschaftlichen Herausforderungen hinterlassen deutliche Spuren im Mittelstand. Laut dem IT-Dienstleister Datev ist insbesondere das verarbeitende Gewerbe von sinkenden Umsätzen betroffen. „Die aktuelle Krise trifft diesen Sektor besonders stark“, betont Vorstandschef Robert Mayr. Seit Jahresbeginn sind die Umsätze weiter zurückgegangen – ein Trend, der bereits seit drei Jahren anhält, wenn man die Inflation herausrechnet.

Kleinstunternehmen geraten in Existenznot

Neben der Industrie spüren vor allem Kleinstbetriebe mit bis zu zehn Beschäftigten die wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Während sich die Beschäftigungszahlen in größeren mittelständischen Unternehmen noch halten, setzt in den kleinsten Betrieben bereits ein Stellenabbau ein. „Familiengeführte Unternehmen mit tiefen regionalen Wurzeln versuchen, ihr Personal so lange wie möglich zu halten. Doch wenn selbst sie gezwungen sind, Stellen zu streichen, ist das ein ernstes Warnsignal“, warnt Mayr.

Mittelstandsindex gibt Einblick in die Lage der Unternehmen

Der Mittelstandsindex von Datev, der auf Umsatzsteuervoranmeldungen von rund einer Million Unternehmen sowie den Lohn- und Gehaltsabrechnungen von mehr als acht Millionen Beschäftigten basiert, liefert eine detaillierte Analyse der wirtschaftlichen Situation. Als genossenschaftlicher IT-Dienstleister arbeitet Datev eng mit Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern zusammen, um ein präzises Bild der Mittelstandsentwicklung zu zeichnen.

Bürokratie und steigende Kosten belasten Betriebe

Unternehmen im Mittelstand kämpfen mit immer komplexeren bürokratischen Auflagen und steigenden Betriebskosten. Zudem sind die Löhne in den letzten Jahren stark angestiegen, da Fachkräfte immer schwerer zu finden sind. Besonders kleine Betriebe haben Schwierigkeiten, sich diesen Entwicklungen anzupassen. „Je kleiner ein Unternehmen, desto größer die Herausforderungen“, so Mayr. Während Online-Händler von Skaleneffekten profitieren, können stationäre Einzelhändler mit schwachem Weihnachtsgeschäft nur schwer mithalten. Auch Handwerksbetriebe, wie Bäckereien oder Schreinereien, sind an ihren Standort gebunden und können nicht einfach in günstigere Regionen umziehen.

Stabilisierung in einzelnen Branchen

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage zeigen sich einige Branchen widerstandsfähiger. Laut dem Mittelstandsindex haben sich Gastronomiebetriebe und das Baugewerbe auf niedrigem Niveau stabilisiert. Im Gegensatz dazu verzeichnen staatsnahe Bereiche ein überdurchschnittliches Wachstum bei Umsatz und Beschäftigung.

Forderungen nach Entlastungen für den Mittelstand

Mit Blick auf die kommende Bundestagswahl fordert Mayr gezielte Maßnahmen zur Entlastung mittelständischer Unternehmen. „Viele Betriebe wünschen sich weniger Bürokratie und eine zügigere Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung“, betont er. Schnellere Genehmigungsprozesse und ein effizienterer Verwaltungsapparat könnten den Mittelstand langfristig stärken und für mehr Stabilität sorgen.

  Quelle: https://allgemeinebauzeitung.de/abz/datenanalyse-wirtschaftskrise-erfasst-zunehmend-mittelstand-59610


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