Hamburg wird Vorläufer für autonomes Fahren
Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und Hamburgs Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks wollen Hamburg als „Metropol-Modellregion Mobilität“ etablieren. Ein Mobilitätssystem mit bis zu 10.000 autonomen Fahrzeugen bis 2030 – so lautet eines ihrer ersten Projekte.
Digitalisierung des Verkehrs
Die Digitalisierung des Verkehrs eröffnet neue Dimensionen. Digitale Verkehrslenkung kann zum Beispiel Staus verhindern. Die fahrerlose Bahn kann Personalprobleme lösen. Der autonom fahrende LKW kann seine Fracht rund um die Uhr und sicher transportieren.
Um Innovationen im Verkehrsbereich zu fördern, haben Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende Dr. Anjes Tjarks am 19. Dezember 2022 vereinbart, bei Mobilitätsprojekten künftig enger zusammen zu arbeiten. Dazu haben sie die Absichtserklärung „Metropol-Modellregion Mobilität“ unterzeichnet.
Effizient und klimafreundlich
Dr. Volker Wissing: „Angesichts zunehmender Verkehre brauchen wir mehr denn je neue Technologien, um Mobilität klug zu lenken und die bestehende Infrastruktur effizient zu nutzen. Digitalisierung ist der Schlüssel zu einer effizienten Mobilität für Menschen und Güter und bietet gleichzeitig Chancen, unsere Klimaziele zu erreichen. In Hamburg gibt es ein experimentierfreudiges Klima für neue Mobilitätsformen. Darauf wollen wir aufbauen und Lösungen für andere Regionen und Städte ableiten.“
Dr. Anjes Tjarks: „Wir setzen auf die Digitalisierung, um den Menschen der Stadt und der Metropolregion ein modernes, nachhaltiges und effizientes Mobilitätangebot zu machen. Mir ist dabei ganz wichtig: Die Digitalisierung soll das Leben und in diesem Fall die Mobilität der Menschen einfacher und komfortabler machen. Das wirkt sich dann ganz konkret in zukunftsorientierten Projekten aus wie dem des autonomen Fahrens, mit dem wir die Flotte an on-demand Fahrzeugen deutlich erhöhen können und der digitalen Schiene S-Bahn – die es uns ermöglichen wird, auch mit der bestehenden Infrastruktur Taktfrequenz und Angebot in Hamburgs Schnellbahnnetz deutlich zu verbessern.“
Vollständig neues Mobilitätssystem
Ziel der „Metropol-Modellregion Mobilität“ ist die Entwicklung und der Aufbau eines vollständig neuen, digitalisierten und vernetzten urbanen Mobilitätssystems. Die neue Modellregion steht dabei nicht in Konkurrenz zu anderen Maßnahmen. Durch einen kontinuierlichen Austausch und definierten Prozess soll die Umsetzung von Mobilitätsprojekten beschleunigt und begleitet werden. Die Ergebnisse sollen auf andere Regionen übertragen werden können.
Autonomes Fahren, Digitale Schiene, UTIP-Weltkongress
In der „Metropol-Modellregion Mobilität“ sollen Projekte mit anderen Ländern, der Europäischen Kommission, Wirtschaft und Wissenschaft identifiziert und umgesetzt werden. Man wird dabei an bereits existierenden Planungen anknüpfen. In der Absichtserklärung werden drei erste Projekte festgehalten.
• Bis 2030 sollen in Hamburg bis zu 10.000 autonome Fahrzeuge (beispielsweise von MOIA, ioki oder einem anderen Anbieter) unterwegs sein und ein neues digitales On-Demand Verkehrsangebot schaffen, das auch für den ländlichen Raum adaptiert werden kann. • Mit einem ETCS- Standard für automatisiertes Fahren soll die Hamburger S-Bahn in Zukunft hochautomatisch unterwegs sein und einen dichteren Takt ermöglichen. • Der Bund unterstützt Hamburgs Bewerbung um die Ausrichtung des UITP-Weltkongresses, einer der größten Messen für den ÖPNV, in den Jahren 2025 und 2027.
Hamburg wird sich darüber hinaus mit eigenen Anwendungen im Mobility Data Space einbringen und so die breite Verfügbarkeit und den Austausch von Mobilitätsdaten unterstützen. |