Fahrplanwechsel und die Inbetriebnahme der Netze Elbe-Spree und Lausitz bringen mehr Qualität
Im Brandenburger ÖPNV hat sich einiges geändert. Der Fahrplanwechsel bringt Neuerungen, bei denen die Fahrgäste von der Arbeit und den Planungen des MIL (Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung) und seiner Partner profitieren.
Internetredaktion des MIL: Was ändert sich ganz konkret mit dem Fahrplanwechsel?
Minister Guido Beermann: „Der Fahrplanwechsel bedeutet mehr Angebote, mehr Strecken, mehr Service und vor allem: mehr Klimaschutz. Das ist die größte Fahrplanerweiterung, die es je in Brandenburg gegeben hat. Es sind also sehr gute Nachrichten für VBB-Fahrgäste, die zeigen, dass es mit der Verkehrswende vorangeht. Besonders spürbar wird das beim Netz Elbe-Spree und beim Netz Lausitz. 30 Prozent mehr Angebot auf der Schiene gibt es im Netz Elbe-Spree. Außerdem stärken wir die intermodale Mobilität: Mit neuen Linien zum Flughafen und weiteren PlusBus-Linien in Brandenburg. Neben dem halbstündlichen Flughafenexpress werden künftig die Linien RE8 aus Wismar beziehungsweise Wittenberge und RB23 aus Potsdam über die Berliner Innenstadt zum Flughafen fahren.“
Wird es auch neue Züge geben?
„Ja, sowohl die ODEG als auch die DB Regio Nordost setzen neue oder modernisierte Züge ein. Diese bieten mehr Komfort, unter die neuen Züge des RE1. Dieser hat mehr Sitzplätze mit mehr Beinfreiheit, besseren Empfang durch spezielle Fenster, WLAN und natürlich eine besondere Barrierefreiheit.“
Sie haben von intermodaler Mobilität gesprochen – was meinen Sie damit?
„Auch das hat sehr viel mit Komfort zu tun. Es geht darum, Strecken mit verschiedenen Verkehrsmitteln zurückzulegen. Verkehrswende, wenn man sie richtig denkt, bedeutet umsteigen. Deshalb darf das Umsteigen möglichst wenig Zeit kosten und muss dabei möglichst komfortabel sein.“
Zurück zum Fahrplanwechsel: Können Sie diese Änderungen nach dem Fahrplanwechsel im Hinblick auf die Verkehrswende einordnen? „Es ist die größte Fahrplanerweiterung, die es je in Brandenburg gegeben hat. In Brandenburg kennen wir nur eine Richtung und das ist die Erhöhung der Kapazitäten. Das bedeutet, dass wir mittendrin stecken in der Verkehrswende. Brandenburg hat in Deutschland die Spitzenposition, wie eine aktuelle Zahl aus den Vergleichsanalysen der Bund-Länder-Arbeitsgruppen verdeutlicht. Das Ranking zeigt, dass das Angebot im Nahverkehr auf der Schiene gemessen am Jahr 2017 bis 2031 um ganze 45 Prozent zunimmt. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei nur 25 Prozent.“
Dieser Aspekt des Ausbaus hat Sie kritisch auf das Deutschlandticket schauen lassen?
„Ich muss das ganz klar sagen: Ich bin für einen günstigen und vereinfachten ÖPNV-Tarif. Aber, und darum ging es mir von Anfang an, es darf nicht mit Einsparungen im Angebot erkauft werden – denn darunter leiden letztlich die Fahrgäste. Niemand will für 49 Euro an einer Haltestelle stehen und auf einen Bus oder Zug warten, der nicht mehr kommt. Deshalb war es mir gerade im Hinblick auf die Energiekrise, die auch den ÖPNV hart getroffen hat, wichtig, dass die Finanzierung geklärt wird. Dafür habe ich mich energisch eingesetzt. Gerade laufen hierzu immer noch die Gespräche. Ich bin zuversichtlich, weil der Bund zunehmend seine Blockadehaltung aufgibt.“
In einem Satz: Wie sieht die Mobilität der Zukunft in Brandenburg aus?
„Ein starker ÖPNV, der Bahn und Busse sinnvoll miteinander vernetzt, intermodale und sinnvolle Vernetzung des Verkehrs, ein leistungsstarkes Straßen- und Radwegenetz und ein Modal Split, der unser Klima schützt.“ |