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Mehr Frauen in der Baubranche: Ein Schlüssel gegen den Fachkräftemangel

18.03.2025

Trotz akuten Personalmangels sind Frauen in gewerblichen Bauberufen nach wie vor stark unterrepräsentiert. Netzwerke und gezielte Förderung könnten dies ändern.

 

Mehr Frauen in der Baubranche: Ein Schlüssel gegen den Fachkräftemangel

Bild: Adobe.                                                                                                                                                                                                                      

Großes Potenzial bleibt ungenutzt

Die Bauwirtschaft kämpft mit einem erheblichen Fachkräftemangel. Obwohl qualifizierte Arbeitskräfte dringend gesucht werden, bleibt eine wichtige Gruppe weitgehend unberücksichtigt: Frauen. In handwerklichen Bauberufen sind sie mit nur 2,2 Prozent vertreten – ein verschwindend geringer Anteil. Eine stärkere Integration von Frauen könnte nicht nur helfen, den Personalmangel zu entschärfen, sondern auch neue Perspektiven und nachhaltige Innovationen in die Branche bringen.

Statistiken zeigen deutliche Unterrepräsentation

Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Bundesagentur für Arbeit sind Frauen in der Baubranche insgesamt nur zu 14 Prozent vertreten. Während sie im Bauingenieurwesen-Studium einen Anteil von 30 Prozent ausmachen, sind sie in der Bauplanung und -überwachung mit 28 Prozent vertreten. In Bauunternehmen selbst sinkt ihr Anteil unter den Ingenieurinnen jedoch auf 29 Prozent. Besonders gravierend ist die Diskrepanz bei den Löhnen: Hochqualifizierte Frauen verdienen durchschnittlich 14 bis 21 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen – ein Faktor, der viele potenzielle Bewerberinnen abschreckt.

Mehr Vorbilder und Netzwerke für Frauen in der Bauwirtschaft

Ein entscheidender Faktor für den Wandel ist die Sichtbarkeit weiblicher Vorbilder. Jahrzehntelang war Frauen der Zugang zu gewerblichen Bauberufen erschwert – ein Arbeitsverbot bestand in Westdeutschland bis 1994. Heute fehlt es daher an Frauen in Führungspositionen, die als Inspiration für den Nachwuchs dienen könnten. Initiativen wie „Klischeefrei“ oder das „FrauenNetzwerk-Bau“ mit inzwischen 800 Mitgliedern bieten gezielte Unterstützung und fördern den Austausch sowie die Karriereentwicklung von Frauen in der Branche.

Vielfalt als Treiber für Fortschritt

Die Bauindustrie befindet sich im Umbruch: Digitale Prozesse, ressourcenschonende Bauweisen und nachhaltige Konzepte gewinnen zunehmend an Bedeutung. „Die Baubranche gestaltet nicht nur Gebäude, sondern auch unsere Gesellschaft“, betont HDB-Vizepräsidentin Jutta Beeke. Frauen können mit ihrem Fachwissen und neuen Perspektiven diesen Wandel aktiv mitgestalten. Um ihren Anteil in der Branche zu erhöhen, sind gezielte Fördermaßnahmen, attraktive Rahmenbedingungen und eine Unternehmenskultur erforderlich, die Chancengleichheit fördert und langfristig eine zukunftsfähige Bauwirtschaft sichert.

  Quelle: https://a24salescloud.de/de-de/articlesection/mehr-frauen-am-bau-schlussel-zur-fachkraftesicherung


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