Die ausreichende Beleuchtung von Arbeitsstätten beugt auch Unfällen vor. Der Fachverband Tageslicht und Rauchschutz (FVLR) empfiehlt bestmögliche Tageslichtnutzung.
Bei ausreichender Beleuchtung von Arbeitsstätten sind die Mitarbeiter leistungsfähiger, ermüden weniger und auch die Zahl der Arbeitsunfälle geht zurück.
Foto: FVLR Fachverband Tageslicht und Rauchschutz e.V., Detmold
Das Auge ist eines der wichtigsten Sinnesorgane des Menschen. Gefahren und Risiken visuell zu erkennen schafft Sicherheit und vermeidet so auch Unfälle. Die Voraussetzung dafür ist angemessenes Licht. Bei Arbeitsstätten ist die ausreichende Beleuchtung von besonderer Bedeutung: Die Mitarbeiter sind leistungsfähiger, ermüden weniger und auch die Zahl der Arbeitsunfälle geht zurück. Das hat die TU Ilmenau in Zusammenarbeit mit der zuständigen Branchengenossenschaft untersucht (Literaturstudie: Optimale Beleuchtung bei Schichtarbeit, TU Ilmenau, Mai 2009). An 350 Arbeitsplätzen wurde der Zusammenhang zwischen Unfallhäufigkeit und Beleuchtungsniveau betrachtet. Das eindeutige Ergebnis: Zwei Drittel aller Arbeitsunfälle geschehen an Arbeitsplätzen, an denen die Beleuchtungsstärke unter 500 Lux liegt.
Schlüsselfaktor Tageslichtnutzung Gut beleuchtete Arbeitsplätze müssen sich dabei nicht zwingend in höheren Energiekosten niederschlagen. Generell sollte zunächst das kostenfrei verfügbare Tageslicht so weit wie möglich genutzt werden. Die natürliche Lichtquelle bietet deutlich höhere Lichtstärken als Kunstlicht und das volle Farbspektrum. In manchen Betrieben reicht es für eine bessere Tageslichtnutzung bereits aus, die Arbeitsbereiche zu verlegen: Maschinen oder besonders viel Licht erfordernde Tätigkeiten können in der Nähe der Fenster oder unter Dachoberlichter platziert werden. Bei Industriehallen lassen sich meist mit geringem Aufwand Lichtbänder oder Lichtkuppeln installieren. Auf diese Weise muss die künstliche Beleuchtung nur die Helligkeit für die frühen Morgen- und späteren Abendstunden sowie an stark bedeckten Tagen zuliefern.
Zusatznutzen für Gesundheit und Motivation Zusätzlich zur besseren Beleuchtung wirkt sich Tageslicht positiv auf die Gesundheit und die Motivation der Mitarbeiter aus. Der Grund liegt in den nicht für das Auge sichtbaren Lichtbestandteilen. Sie regen die Hormonproduktion an und steigern das Wohlbefinden. Gesundheitliche Probleme wie Augenbelastungen und dadurch hervorgerufene Kopf- und Nackenschmerzen verschwinden. Durch eine ausreichende Beleuchtung kann nachweislich die Produktivität um 10 bis 50 % steigen, während die Fehlerrate um 30 bis 60 % sinken kann. Mehr Motivation, höhere Arbeitsqualität und weniger Unfälle – damit zahlt sich die optimale Beleuchtung für ein Unternehmen dreifach aus.
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