zurück

Materialien, Technologien, Systeme - Teil 2

15.07.2016

Die Ausstellungsbereiche der BAU 2017 / Teil 2:
Stahl, Bauchemie, Gebäudetechnik

stahl-im-bauwesen_web.jpg

Die Fassade der Kita „Miniapolis“ in Essen erhielt den 1. Preis des Stahl-Innovationspreises 2015.

Foto: Thomas Lewandovski

Die BAU 2017, 185.000 m² Materialien, Technologien, Systeme. 25 Fußballfelder State of the Art Technologie der internationalen Bauwirtschaft. Welche Themenschwerpunkte in den einzelnen Ausstellungsbereichen zu erwarten sind, darüber berichten wir in einer fünfteiligen Serie. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Themen Stahl, Bauchemie und Gebäudetechnik.

Stahl / Edelstahl / Zink / Kupfer
Der vielseitige Werkstoff Stahl kann seine Qualitäten immer aufs Neue unter Beweis stellen, da heutige Bauaufgaben zunehmend flexible und wirtschaftliche Lösungen erfordern, die zudem noch höchste Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen.

Einen Fokus setzt die BAU 2017 auf Stahlelemente für Dach und Fassade. Zunehmend spielen hier nicht nur Anforderungen an Dämmung und Schallschutz sondern auch gestalterische Qualitäten eine Rolle. So erhielt die von der Arbeitsgemeinschaft JSWD Architekten und Chaix & Morel et Associés entwickelte Fassade der Kita Miniapolis in Essen den 1. Preis des Stahl-Innovationspreises 2015: Mittels hydromechanischen Verfahrens wurden Fassadenelemente dreidimensional umgeformt, wodurch sich im Gesamtbild eine wellenförmige Anmutung ergibt. Das geringe Gewicht der schnell zu montierenden Bauteile gewährleistet zudem ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit. Denselben Vorteil bieten Stahldachpfannen: Mit rund fünf Kilogramm pro Quadratmeter sind sie extrem leicht, widerstehen aufgrund der festen Verschraubung mit der Unterkonstruktion aber selbst starkem Wind.

Einen weiteren Themenschwerpunkt der BAU bilden tragende Bausysteme aus Stahlleichtprofilen – Flexibilität, kurze Bauzeiten, hoher Vorfertigungsgrad und günstige Baukosten machen sie insbesondere für Dachaufstockungen, Anbauten sowie Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen geeignet. Die geringe Konstruktionsdicke ermöglicht zudem die Maximierung der Nutzfläche.

Neben zahlreichen Lösungen zu Profilen, Bau- und Fassadensystemen erwartet die Besucher ein breites Spektrum an Neuheiten im Bereich Sonnenschutzsysteme, Edelstahl, sowie Zink- und Kupferoberflächen und -systeme.

Bauchemie / Bauwerkzeuge
Ein besonderer Fokus liegt auf Aspekten der Abdichtung und Betoninstandsetzung. Letztere ist nicht nur bei großen Infrastrukturbauten wie Brücken ein Thema, sondern auch bei kleineren Objekten, beispielsweise Garagen. Garagenböden sind dauerhaften Belastungen ausgesetzt: Diese sind einerseits auf die hohen Punktbelastungen beim Ein- und Ausfahren zurückzuführen, andererseits auf Einwirkungen durch Ölablagerungen sowie klimatische Schwankungen, Tausalz und Feuchtigkeit. Als Folge sanden unversiegelte Böden ab, es kommt zu Schäden wie Ausbrüchen und Löchern. Die PCI Augsburg GmbH etwa hat deshalb eine komplette Systemlösung für die Sanierung privater Garagen entwickelt, vom Verguss der Einfahrtschiene bis zur zweimaligen Beschichtung des Garagenbodens.

Was bei großen Infrastrukturprojekten möglich und notwendig ist, wird am Beispiel des Gotthard-Basistunnels sichtbar: Am 1. Juni wurde der längste Eisenbahntunnel der Welt eingeweiht, zum Einsatz kamen hier Bauchemieprodukte von BASF und Sika. Eine besondere Herausforderung im Tunnelbau ist beispielsweise, dass der Beton auf dem Weg in den Berg verarbeitbar bleiben, jedoch unmittelbar nach Aufbringen auf die Tunnelwand fest werden muss. Dies wurde durch Betonzusatzmittel – eine Kombination aus Fließmittel und Spritzbetonbeschleuniger – ermöglicht.
Neben den genannten Themen präsentiert die BAU auch im kommenden Jahr wieder Lösungen für Putze, Lacke, Farben, Klebstoffe, aber auch für Isolier- und Dämmstoffe, für Wärme-, Kälte-, Brand- und Schallschutz sowie Fassadensysteme.

Energie-, Gebäude- und Solartechnik
Verschärfte Anforderungen hinsichtlich Energieeffizienz – beispielsweise in Form der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2016 – machen den Einsatz Erneuerbarer Energien de facto unumgänglich. Der Bereich der Solartechnik wartet hier mit einer Bandbreite an neuen Entwicklungen auf. So bewirken neue Zellgenerationen und Modultypen – PERC-Zellen, Glas-Glas-Module und Hochleistungsmodule – eine deutliche Energieertragssteigerung.

Die Nachfrage nach Solarstromspeichern, die eine zeitlich flexible Nutzung des gewonnenen Stroms erlauben, nimmt weiterhin zu; die Anschaffung netzdienlicher Speicher wird durch die Bundesregierung gefördert. Unter dem Stichwort „Smart Renewable Energy“ wird die intelligente Vernetzung und Digitalisierung dezentraler PV-Anlagen und Speicher ausgebaut: Wachsende Unabhängigkeit vom Energieversorger ist die Folge.

Immer mehr Möglichkeiten bietet die Solartechnik auch in Kombination mit anderen Stromgewinnungsmethoden. So gewährleistet etwa die Integration von Photovoltaik-Kraftwerken in bestehende Windparks eine effizientere Auslastung der vorhandenen Stromnetze und eine regelmäßigere Stromeinspeisung. Neben den Themen solares Bauen und Solarthermie können Besucher der kommenden BAU auch auf aktuelle Trends und Neuheiten aus dem Bereich der Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik gespannt sein.

  Quelle: www.messe-muenchen.de


Gratis Gastzugang

Submissions-Anzeiger | Tageszeitung-Ad

Aktuelles
Seminarangebot

Baurecht- und Vergabeseminare