Eine aktuelle Umfrage des Umweltbundesamts zeigt, dass die Mehrheit der deutschen Städte und Gemeinden bereits Maßnahmen zur Klimaanpassung umsetzt oder entsprechende Planungen in Angriff nimmt. Dennoch fehlen vielerorts finanzielle und personelle Ressourcen, um den Herausforderungen der Klimakrise vollständig gerecht zu werden.
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Klimaanpassungsgesetz als strategische Basis
Seit dem 1. Juli 2024 ist das Klimaanpassungsgesetz (KAnG) in Kraft und bildet den rechtlichen Rahmen für Klimaanpassungsstrategien auf Landes- und Kommunalebene. Es soll Städten und Gemeinden helfen, geeignete Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu ergreifen und langfristige Strategien zu entwickeln. Laut der Umfrage haben mehr als 40 Prozent der Kommunen bereits konkrete Klimaanpassungsmaßnahmen umgesetzt, während weitere 40 Prozent entsprechende Planungen vornehmen.
Kommunen als zentrale Akteure der Klimaanpassung
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hebt die Schlüsselrolle der Kommunen bei der Klimaanpassung hervor. „Die Städte und Gemeinden kennen die lokalen Gegebenheiten am besten und können zielgerichtet auf die Folgen des Klimawandels reagieren“, so Lemke. Das KAnG biete erstmals einen einheitlichen strategischen Rahmen, um die Vorsorge gegen Klimarisiken in den Kommunen zu verbessern.
Unterschiedliche Fortschritte je nach Kommune
Während 12 Prozent der deutschen Kommunen bereits ein vollständiges Klimaanpassungskonzept entwickelt haben, gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Gebietskörperschaften. Besonders kreisfreie Städte sind in der Umsetzung von Maßnahmen weiter fortgeschritten. Dagegen stehen kleinere Gemeinden oft vor größeren Hürden: 80 Prozent von ihnen geben an, dass es an personellen Kapazitäten fehlt, und 73 Prozent beklagen eine unzureichende finanzielle Ausstattung.
Forderungen nach verstärkter Unterstützung
Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, sieht die Notwendigkeit, die Klimaanpassung zur Gemeinschaftsaufgabe zu erklären und sie im Grundgesetz zu verankern. „Nur so kann eine langfristige und sichere Finanzierung sowie eine ausreichende personelle Ausstattung der Kommunen gewährleistet werden“, betont Messner. Eine solche Maßnahme würde die Kommunen in die Lage versetzen, umfassendere Konzepte zur Bewältigung der Klimafolgen zu entwickeln und umzusetzen.
Ausblick auf die Zukunft
Die Umfrage zeigt, dass die deutschen Städte und Gemeinden sich aktiv den Herausforderungen der Klimakrise stellen. Trotz finanzieller und personeller Engpässe haben viele Kommunen bereits erste Maßnahmen ergriffen. Mit einer besseren Unterstützung durch Bund und Länder könnten weitere Fortschritte erzielt und die Klimaanpassung flächendeckend vorangetrieben werden. |