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Klimaneutrales Bauen: Vorreiterprojekt setzt neue Standards

04.12.2024

Ein Bürokomplex in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg zeigt, wie innovative Technologien und Energiekonzepte klimaneutrales Bauen vorantreiben und die Bauwirtschaft transformieren.

 

 Klimaneutrales Bauen: Vorreiterprojekt setzt neue Standards

 Bild: Adobe.                                                                                                                                                                                                                

Nachhaltiges Bauen als Schlüssel zum Klimaschutz

Die Bauwirtschaft ist für 30 bis 40 Prozent der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich und spielt somit eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. In Berlin Friedrichshain-Kreuzberg entsteht ein Bürokomplex mit 39.000 Quadratmetern, der Maßstäbe für klimaneutrales Bauen setzt. Entwickelt von EDGE und realisiert durch Züblin, vereint das Projekt ressourcenschonende Bauweisen und innovative Energiekonzepte.

„Unsere Gebäude erfüllen höchste Anforderungen an Energieeffizienz und Klimaneutralität“, so Coen van Oostrom, Gründer von EDGE. Durch den Einsatz moderner Technologien und nachhaltiger Materialien soll sowohl die Bauphase als auch der Betrieb CO₂-neutral gestaltet werden.

Fortschrittliche Betontechnologie: Weniger Material, mehr Effizienz

Ein zentraler Baustein des Projekts ist der Einsatz innovativer Betontechnologien. Mithilfe von 95.000 Hohlkörpern in Böden und Decken konnte der Materialverbrauch um acht Prozent reduziert werden. Zusätzlich kommt CO₂-reduzierter Beton zum Einsatz, der die Umweltbelastung signifikant senkt.

Die Bauleitung hebt hervor, dass die Verarbeitung dieses speziellen Betons herausfordernd, aber lohnenswert ist. Erste positive Erfahrungen mit dem Material wurden bereits beim Bau des Edge East Side Tower gesammelt, was die Umsetzung erleichtert hat.

Eisspeicher: Effiziente Energie für nachhaltigen Betrieb

Neben der ressourcenschonenden Bauweise überzeugt der Bürokomplex mit einem bahnbrechenden Energiekonzept. Ein Eisspeicher mit 17 Metern Durchmesser und 5 Metern Höhe bildet das Herzstück der nachhaltigen Energieversorgung. Dieses System nutzt den Wechsel des Aggregatzustands von Wasser, um Energie effizient zu speichern und sowohl für Heizung als auch Kühlung bereitzustellen.

Kombiniert mit Photovoltaik und Wärmepumpen ermöglicht der Eisspeicher einen CO₂-neutralen Betrieb. Da reines Wasser als Speichermedium dient, ist das System besonders umweltfreundlich und eignet sich auch für Wasserschutzgebiete.

Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbauministerium, erklärt: „Nachhaltiges Bauen und die Reduktion von Treibhausgasen sind essenziell für die Baupolitik. Der Gebäudebereich ist ein zentraler Hebel für den Klimaschutz.“

Klimaneutralität als Leitbild der Bauwirtschaft

Das Bauprojekt Friedrichspark demonstriert, wie innovative Technologien wie Hohlkörperbeton und Eisspeicher nicht nur die CO₂-Bilanz verbessern, sondern auch die städtische Lebensqualität steigern können.

Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), lobt das Projekt als Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Entwicklern und Bauunternehmen: „Es zeigt, dass Klimaneutralität im Bauwesen möglich ist.“

Bauwirtschaft als Klimaschutzmotor

Der Berliner Bürokomplex setzt ein starkes Zeichen für klimaneutrales Bauen. Mit innovativen Ansätzen und mutigen Visionen können Bauprojekte zu Treibern des Klimaschutzes werden. Dieses Vorhaben beweist, dass die Verbindung von Nachhaltigkeit und Bauwirtschaft nicht nur notwendig, sondern auch realisierbar ist.

  Quelle: https://www.meistertipp.de/aktuelles/news/hohlkoerper-und-eisspeicher-wie-bauprojekte-co2-neutral-werden/


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