Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat eine innovative Pilotanlage in Betrieb genommen, die umweltfreundlichen Zementklinker aus recyceltem Beton herstellt.
Bild: Helmut Reis, KIT
Innovation in der Zementproduktion
Das KIT hat einen bedeutenden Schritt zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der Baubranche gemacht. Eine neu entwickelte Pilotanlage, die klimafreundlichen Zementklinker aus recyceltem Beton produziert, wurde in Betrieb genommen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die energieintensive Herstellung von herkömmlichem Zementklinker zu ersetzen und dabei die Umweltbelastung signifikant zu verringern.
Technologischer Durchbruch
Die Pilotanlage am KIT verwendet eine innovative vollelektrische Brenntechnik, die mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Sie ermöglicht die Produktion von Belit-Zementklinker bei deutlich reduzierten Temperaturen von nur 1.000 Grad Celsius, was den Energieverbrauch um 40 Prozent gegenüber traditionellen Methoden senkt. Die dabei entstehenden CO2-Emissionen werden effektiv aufgefangen und im Beton wieder verwendet.
Nachhaltiger Kreislaufansatz
Ein zentraler Aspekt der neuen Technologie ist das Recycling von Beton. Die Pilotanlage nutzt feinkörnige Betonabfälle, die sonst oft ungenutzt bleiben, um hochwertigen neuen Baustoff herzustellen. Dies schließt den Materialkreislauf und führt zu einer nachhaltigeren Bauindustrie.
Karbonatisierung von Gesteinskörnung
Ein weiteres innovatives Merkmal der Anlage ist die Herstellung von karbonatisierter Gesteinskörnung. Durch die Nutzung des CO2 aus der Klinkerproduktion zur Karbonatisierung von Betonabfällen entsteht ein hochwertiges Füllmaterial für neuen Beton, das die Porosität verringert und die Mikrostruktur verbessert.
Perspektiven und Herausforderungen
Das KIT plant, die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt weiter zu entwickeln und die Technologie für eine großangelegte Anwendung vorzubereiten. Die Forschungsergebnisse sollen dabei helfen, die Baubranche nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig die Abhängigkeit von herkömmlichen und umweltschädlichen Baustoffen zu reduzieren. |