Beim parlamentarischen Abend in Berlin betonen Branchenexperten die Dringlichkeit einer nachhaltigen Stadtentwicklung und fordern verstärkte Förderung grüner Infrastrukturen für die zweite Hälfte der aktuellen Legislaturperiode.
Ein Zusammentreffen für grüne Zukunftsperspektiven
Am 7. November 2023 fanden sich Vertreter des Bundes deutscher Baumschulen (BdB) e. V., des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla), des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) und des Zentralverbands Gartenbau e. V. (ZVG) in Berlin zum parlamentarischen Abend zusammen. Ihr Ziel: die Bedeutung von verbesserten Rahmenbedingungen für grüne Infrastrukturen in der zweiten Legislaturperiode des Deutschen Bundestages hervorzuheben.
Fokus auf Klimawandel und städtisches Grün
Die Diskussionen drehten sich um die klima- und energiepolitischen Initiativen der Bundesregierung und die bedeutende BauGB-Novelle, die für die Entwicklung des Stadtgrüns essenziell ist. Die Präsidenten der Verbände diskutierten über die tägliche Einflussnahme auf die Regierungspolitik und erörterten wirtschaftliche, förderpolitische und rechtliche Aspekte für die grüne Branche.
Empfehlungen an die Bundesregierung
Thomas Banzhaf, der neue Präsident des BGL, hob die Wichtigkeit hervor, dass Förderprogramme der Bundesregierung so ausgestaltet sein sollten, dass Kommunen sie schnell umsetzen können. Er betonte außerdem die Notwendigkeit der Langzeitförderung für den Übergang von grauen zu grünen Flächen in Städten und Gemeinden.
Herausforderungen und Lösungsansätze für städtisches Grün
Hajo Hinrichs, Präsident des BdB, beleuchtete die speziellen Herausforderungen, die Gehölze in Städten darstellen. Die sorgfältige Auswahl von Gehölzen und die Bereitschaft, große Bäume, Hecken und Sträucher zu pflanzen, sind für eine effektive und langfristige Ökosystemleistung entscheidend.
Nachhaltigkeit und Biodiversität im Fokus
Jürgen Mertz, Präsident des ZVG, unterstrich die Bedeutung grüner Elemente für eine nachhaltige Stadtentwicklung, mehr Biodiversität und ein besseres Stadtklima. Er wies jedoch auch auf die Herausforderungen hin, denen die Branche durch steigende Produktionskosten und Bürokratieauflagen ausgesetzt ist.
Handlungsbedarf im Städtebaurecht
Prof. Stephan Lenzen, Präsident des bdla, betonte den konkreten Handlungsbedarf der Bundesregierung im Rahmen der BauGB-Novelle. Er erläuterte, wie ein modernes Städtebaurecht aussehen sollte, um angemessen auf den Klimawandel bei Neubausiedlungen und Stadtsanierungen reagieren zu können. |