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Industrie mahnt umfassende Reformen an: Neustart für den Standort Deutschland gefordert

10.04.2025

Zum Auftakt der Hannover Messe fordern Industrieverbände ein klares Reformpaket – von Steuererleichterungen bis zur Entbürokratisierung.

 

Industrie mahnt umfassende Reformen an: Neustart für den Standort Deutschland gefordert
Bild: Adobe.


Deutliche Kritik zum Auftakt der Hannover Messe

Auf der Hannover Messe haben führende Industrievertreter deutliche Worte in Richtung Politik gefunden. Der Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Bertram Kawlath, kritisierte die laufenden Koalitionsverhandlungen als ambitionslos. Die Gespräche verlaufen „derzeit in die falsche Richtung“, erklärte er. Auch Peter Leibinger, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), warnte vor einer fortschreitenden politischen Orientierungslosigkeit.

Industrieproduktion weiter rückläufig

Hintergrund der Mahnungen ist die anhaltend schwache Entwicklung der Industrieproduktion. Seit 2019 ist diese um elf Prozent gesunken. Für 2025 erwartet der BDI erneut ein Minus – zum vierten Mal in Folge. Besonders hart trifft es den Maschinenbau sowie die Elektro- und Digitalwirtschaft. Die lang ersehnte Erholung bleibe aus, sie verlaufe schleppend und punktuell, so die Verbände.

Chancen durch gezielte Investitionen

Trotz der schwierigen Lage gibt es Hoffnungsschimmer: Die geplanten Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung könnten den Standort stärken – vorausgesetzt, sie werden strategisch eingesetzt. BDI-Chef Leibinger betont: „Entscheidend ist ein klares Konzept für den effizienten Einsatz des Milliardenpakets, das Vertrauen schafft.“

Strukturelle Veränderungen statt kurzfristiger Effekte

Das geplante Sondervermögen sei ein Anfang, aber nicht die Lösung, meint Gunther Kegel, Präsident des ZVEI. Er warnte davor, dass ohne tiefgreifende Strukturreformen das Sondervermögen „als Strohfeuer verpufft“. Auch langfristige Rahmenbedingungen müssten dringend angepasst werden, um Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu sichern.

Bürokratieabbau als zentrale Forderung

Ein wiederkehrendes Thema bleibt der Abbau von Bürokratie. Die Industrie sieht sich durch komplexe Genehmigungsverfahren und überbordende Regulierung massiv ausgebremst. „Die ausgeuferte Bürokratie lähmt die Unternehmen“, weiterhin brauchen Unternehmen Planungssicherheit, niedrigere Energiepreise und steuerliche Entlastungen, so Leibinger. Die kommende Regierung müsse jetzt den Mut zu einem echten wirtschaftspolitischen Befreiungsschlag zeigen.

  Quelle: https://a24salescloud.de/de-de/articlesection/industrie-fordert-klare-reformen-fuer-deutschlands


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