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In Hafencity: bald höchstes Holzhochhaus Deutschlands

26.09.2018

Immobilien-Unternehmen plant Turm mit 19 Geschossen – DBU fördert mit 492.000 Euro

In Zeiten knappen Wohnraums ist das Nachverdichten – das nachträgliche Bebauen freier Flächen innerhalb bestehender Bebauung – vor allem in Großstädten ein großes Thema. Allerdings benötigt der Bau von Gebäuden viele Rohstoffe und viel Energie. Direkt in der Hamburger Hafencity beabsichtigt das Unternehmen Garbe Immobilien-Projekte (Hamburg) mit der sogenannten „Wildspitze“, Deutschlands höchstem Hochhaus aus Holz, möglichst umweltfreundlich dringend benötigte Wohnungen zu schaffen. Dabei wird es in den kommenden drei Jahren fachlich und finanziell mit rund 492.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. „Wenn das Projekt erfolgreich läuft, ist dieser Holzbau ein innovatives Modell für die gesamte Baubranche. Zusätzlich setzt es einen umweltfreundlichen Impuls gegen die Wohnungsnot und verknüpft damit zwei der großen Probleme unserer Zeit“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.

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In der Hamburger Hafencity soll das höchste Holzhochhaus Deutschlands entstehen – ein länglicher Komplex mit sieben sowie ein Turm mit 19 Etagen, alles aus nachhaltig zertifiziertem Holz.

Mit 19 Etagen soll höchstes Holzhochhaus Deutschlands entstehen
„Bezahlbarer Wohnraum ist nicht nur in deutschen Großstädten mittlerweile ein kostbares Gut. Eine Lösung für dieses Problem sehen viele Experten im Nachverdichten von Flächen“, erläutert Sabine Djahanschah, DBU-Fachreferentin für Architektur und Bauwesen. Für Fundamente, Wände und Co. würden jedoch viel Energie und viele Rohstoffe benötigt. Zudem würden Baulärm, Staub und Schmutz die Anwohner stören, Lieferfahrzeuge häufig Straßenzüge blockieren und damit die Akzeptanz gegenüber dem Nachverdichten schmälern. Hier könne der modulare Holzbau eine umwelt- und anwohnerfreundliche Alternative sein. Bei dem Modellprojekt will die Firma Garbe Immobilien-Projekte das Verfahren nun auf einer Fläche gegenüber dem Baakenpark in der Hamburger Hafencity in größerem Rahmen testen. „Wir wollen auf einen dreigeschossigen Sockel einen länglichen Komplex mit sieben sowie einen Turm mit 19 Etagen setzen – alles aus nachhaltig zertifiziertem Holz. Das wäre das höchste Holzhochhaus Deutschlands“, erläutert Fabian von Köppen, Geschäftsführer der Garbe Immobilien-Projekte.

Auch für ein Car-Sharing Konzept mit Elektrofahrzeugen soll Platz sein
„Von den insgesamt 180 Wohnungen sollen 60 als öffentlich geförderte Mietswohnungen entstehen, sodass auch Menschen mit geringerem Einkommen die Chance haben, dort ein neues Zuhause zu finden“, so von Köppen weiter. Zudem ziehe die Deutsche Wildtier Stiftung in das Gebäude ein. Neben ihrem Stiftungssitz soll dauerhaft eine multimediale Ausstellung zu Themen wie Nachhaltigkeitsstrategien im Umweltschutz und der Landwirtschaft entstehen. Ergänzt werde diese um Lehr- und Schulungsräume für Kinder und Jugendliche, einen Kinosaal sowie Gastronomie- und Büroflächen. Weiterer Pluspunkt: In der Tiefgarage sollen rund 100 Stellplätze entstehen, welche für Elektromobilität vorgerüstet sind, 23 davon würden ausschließlich für ein Car-Sharing Konzept vorgehalten.

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Aufgrund seiner markanten Lage in der Hamburger Hafencity kann der Gebäudekomplex das Bauen mit Holz noch bekannter machen bei den vielen Besuchern, die täglich diese Stelle passieren.

Fotos: © Störmer Murphy and Partners GbR

Modulbauweise und intelligente Logistik für weniger Lärm und Stau
„Dank des Holzes können wir voraussichtlich 26.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid einsparen, die ansonsten bei Herstellung, Transport oder auch im Rahmen der Entsorgung anderer Baumaterialien anfallen würden. Zudem versuchen wir, sparsam mit dem Holz umzugehen, sodass wir möglichst wenig davon benötigen“, sagt von Köppen. Viele Bauelemente sollen als Module in Werkstätten vorgefertigt und vor Ort nur noch montiert werden. Gepaart mit intelligenter Logistik auf der Baustelle werde dadurch noch umweltfreundlicher gebaut. Djahanschah sieht in dem Projekt ein Vorhaben mit Modellcharakter. „Im besten Fall helfen die Ergebnisse, die Planungssicherheit im Holzbau zu verbessern und diese umweltfreundliche Alternative weiter zu verbreiten, wenn die Ergebnisse gut auf andere Vorhaben übertragen werden können. Zudem wird das Gebäude an einer markanten Stelle entstehen und so den Holzbau als Teil des Stadtbildes noch bekannter machen bei den vielen Besuchern, die täglich diese Stelle passieren.“

  Quelle: www.dbu.de


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