Laut IWF bleibt Deutschland beim Wirtschaftswachstum zurück. Der Ausblick für die deutsche Wirtschaft trübt sich weiter, während globale Aussichten stabil, aber unsicher sind.
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Wachstumsprognose des IWF für Deutschland weiter gesenkt
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Erwartungen für das deutsche Wirtschaftswachstum drastisch nach unten korrigiert. Statt der bisherigen Prognose erwartet der IWF für das kommende Jahr nur noch ein Wachstum von 0,8 Prozent, was 0,5 Prozentpunkte weniger sind als in der letzten Prognose vom Juli. Die neue Einschätzung verdeutlicht die schwache Position Deutschlands innerhalb der G7-Länder.
Stabiler, aber unsicherer globaler Ausblick
Während die Weltwirtschaft laut IWF stabil bleiben soll, bleibt die Lage angespannt. Der IWF prognostiziert ein globales Wachstum von 3,2 Prozent für dieses und das kommende Jahr. Trotz dieser Stabilität bleibt der Ausblick von Unsicherheiten und Risiken geprägt.
Deutschland bleibt Schlusslicht beim G7-Wachstum
Unter den führenden G7-Staaten verzeichnet Deutschland das geringste Wirtschaftswachstum. Für 2024 prognostiziert der IWF ein Nullwachstum der deutschen Wirtschaft – eine Verschlechterung um 0,2 Prozentpunkte gegenüber der vorherigen Einschätzung. Auch für 2025 belegt Deutschland gemeinsam mit Italien die Schlussposition im Wachstumsranking. Der IWF nennt den Rückgang der Immobilienpreise und die Konsolidierung öffentlicher Finanzen als zusätzliche Belastungen für den Markt, verstärkt durch strukturelle Herausforderungen wie den Fachkräftemangel.
Gegensätzliche Einschätzungen von Bundesregierung und OECD
Im Gegensatz zum IWF zeigt sich die Bundesregierung optimistisch und erwartet ein moderates Wachstum von 1,1 Prozent im kommenden Jahr. Ähnlich optimistisch ist die OECD mit einer Prognose von 1,0 Prozent.
Fortschritte im Kampf gegen die Inflation
Pierre-Olivier Gourinchas, Chefvolkswirt des IWF, sieht die globalen Bemühungen zur Inflationsbekämpfung als weitgehend erfolgreich an. Er hebt hervor, dass die Inflationsrückgänge ohne eine globale Rezession ein bemerkenswerter Erfolg und Beweis für die Widerstandsfähigkeit der Weltwirtschaft seien. Dennoch bleiben die Risiken für die globale Wirtschaft hoch.
Risiken durch geopolitische Spannungen und Geldpolitik
Der IWF warnt vor den Auswirkungen regionaler Konflikte, insbesondere im Nahen Osten, die zu Störungen auf den Rohstoffmärkten führen könnten. Auch eine anhaltend restriktive Geldpolitik könnte die wirtschaftliche Entwicklung weiter beeinträchtigen. Der Fonds sieht ein bescheidenes durchschnittliches Wachstum von 3,1 Prozent in den kommenden fünf Jahren, behindert durch Faktoren wie die Alterung der Bevölkerung und langsame Produktivitätssteigerungen.
Globale Herausforderungen der letzten Jahre
In den vergangenen Jahren sah sich die Weltwirtschaft mit beispiellosen Herausforderungen konfrontiert. Eine „einmalige Pandemie in diesem Jahrhundert“, geopolitische Konflikte und extreme Wetterereignisse haben weltweit Lieferketten gestört und Energie- sowie Lebensmittelkrisen ausgelöst. Laut dem Bericht bewältigten verschiedene Regionen diese Krisen unterschiedlich erfolgreich. |