zurück

Hort der biologischen Vielfalt und Motor der Regionalentwicklung

08.03.2023

Minister Oliver Krischer über den Nationalpark Eifel

In Nordrhein-Westfalen bleibt der Nationalpark Eifel ein Anziehungspunkt und wächst weiterhin in seiner Bedeutung: Rund 1.016.000 Menschen haben 2022 den Nationalpark Eifel besucht und damit deutlich mehr als vor der Corona-Pandemie mit rund 887.000 Personen im Jahr 2019. Seit der ersten Untersuchung 2007 (450.000 Gäste) haben sich die Besucherzahlen damit mehr als verdoppelt. „Der Nationalpark Eifel ist ein Hort der biologischen Vielfalt und seit seiner Gründung 2004 zu einem wichtigen Motor der wirtschaftlichen Regionalentwicklung geworden“, sagte Umweltminister Oliver Krischer. Der Nationalpark zeige eindrucksvoll, welche Erfolge sich mit einem ambitionierten Natur- und Artenschutz erzielen ließen. „Daran werden wir anknüpfen und den Schutz der biologischen Vielfalt in Nordrhein-Westfalen ausbauen und stärken. Denn ohne eine intakte Natur sind unsere Lebensgrundlagen gefährdet“, so Krischer.

Eifel.jpg

Foto: LSB NRW / A. Bowinkelmann

Die Zahl der Besucher steigt – aber auch die der gefährdeten Arten

Drei Jahre in Folge verbuchte der Park nun mehr als eine Millionen Besucher*innen jährlich (rund 1.348.000 in 2020 und 1.050.000 in 2021). Leider stieg in der gleichen Zeit auch die Zahl der vom Aussterben bedrohten Tier-, Pilz- und Pflanzenarten. Von rund 230 gefährdeten Arten im Gründungsjahr 2004 wuchs sie bereits auf mittlerweile mehr als 2.500 Arten! Insgesamt konnten Forscher*innen bereits mehr als 11.200 Arten in dem Schutzgebiet nachweisen, darunter Wildkatzen, Milane, Mauereidechsen, gelbe Wildnarzissen und zunehmend auch Zeigerarten für alte Wälder wie den „Urwald-Pilz“ Ästiger Stachelbart.
„Der Nationalpark Eifel gehört zu dem wertvollen Wildnis-Netzwerk aus bundesweit nur 16 Nationalparken, die auf großer Fläche eine natürliche Entwicklung ermöglichen. Um Besucherinnen und Besucher dieses besondere Naturerlebnis zugänglich zu machen, haben wir ein attraktives Wegenetz markiert und bieten ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm. Wichtig ist, dass sich alle Menschen im Gebiet an die Schutzbestimmungen halten – dies ermöglicht der Natur eine ungestörte Entfaltung und sichert gleichzeitig ein vielfältiges Naturerleben für Gäste“, so Dr. Michael Röös, Leiter der Nationalparkverwaltung.

Dauernd neue Angebote

Dieses Jahr bietet der Nationalpark rund 540 organisierte Naturerlebnis- und Umweltbildungsveranstaltungen an, darunter auch Sternenführungen auf dem Gebiet von Vogelsang. Für eine umweltschützende Anreise haben die Verkehrsverbünde die ÖPNV-Erschließung des Schutzgebietes ausgebaut. Seit vergangenem Jahr verkehrt der „Kermeter-Shuttle“ (Linie 814) zusätzlich zwischen Schleiden-Gemünd über den Kermeter bis zur Urftstaumauer. Zudem wurde die wichtige Freizeitlinie 231 zwischen Schleiden-Gemünd und Heimbach mit Einbindung der beliebten Anlaufpunkte Wilder Kermeter und Kloster Mariawald intensiver getaktet. Mit der „GästeCard Erlebnisregion Nationalpark Eifel“ können Gäste der teilnehmenden Betriebe Bus- und Bahnangebote kostenfrei nutzen und erhalten vergünstigten Eintritt zu Sehenswürdigkeiten.

Nordrhein-Westfalens einziger Nationalpark

2004 wurde der Nationalpark Eifel mit 110 Quadratkilometern Fläche als erster Nationalpark in Nordrhein-Westfalen gegründet. Eine Untersuchung aus den Jahren 2014/2015 zeigte, dass der Nationalpark in der Region einen Bruttoumsatz von über 30 Millionen Euro erwirtschaftete. Das Großschutzgebiet in der Nordeifel schützt die bodensauren, nährstoffarmen Laubmischwälde. Neben den Waldgebieten sind auch die zahlreichen Quellgebiete und Bachtäler sowie Felskomplexe ökologisch wertvoll und besonders empfindlich.

Biodiversitätskrise

„Nordrhein-Westfalen hat einzigartige Naturlandschaften mit einer faszinierenden Artenvielfalt“, sagte Minister Krischer. Mehr als 43.000 verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten und rund 70 verschiedene Lebensräume bilden die Grundlage für den Artenreichtum in Nordrhein-Westfalen. „Sie zu bewahren und zu schützen, ist eine existenzielle Aufgabe“, so Krischer. Auch Nordrhein-Westfalen verliert an biologischer Vielfalt.

• Etwa 45 Prozent der untersuchten Tier-, Pilz- und Pflanzenarten stehen in Nordrhein-Westfalen auf der „Roten Liste“ – sind gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben.

• Rund 80 Prozent der Lebensräume im Tiefland sind in einem ungünstigen Erhaltungszustand – allen voran Moore, Grünland- und Gewässerlebensräume sowie Eichen- und Auenwälder.

• Gerade mal 8,8 Prozent aller Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen in einem sehr guten oder guten ökologischen Zustand.

Menschengemacht

Die Ursachen des Artensterbens und des Verlustes biologischer Vielfalt sind menschengemacht: Neben den Folgen des Klimawandels gehören hierzu unter anderem eine zu intensive Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen, die Zerstörung und Zerschneidung naturnaher Lebensräume und der fortschreitende Flächenfraß. So gingen im Jahr 2020 täglich in Nordrhein-Westfalen etwa 5,7 Hektar an wertvollen Lebensräumen für eine Vielzahl von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten für Siedlungs- und Verkehrsnutzungen verloren.
Die Landesregierung ist gewillt dem Verlust der biologischen Vielfalt und dem fortschreitenden Artensterben entgegenzusteuern. „Die Biodiversitätskrise ist eine der beiden zentralen ökologischen Krisen unserer Zeit“, sagte Minister Krischer. „Die Landesregierung hat sich vorgenommen, mit einer Vielzahl von Maßnahmen und einer umfangreichen Finanzierung die Biodiversitätskrise wirksam zu bekämpfen und in allen Politikfeldern mitzudenken.“

  Quelle: https://www.land.nrw/pressemitteilung/minister-oliver-krischer-nationalpark-eifel-ist-hort-der-biologischen-vielfalt-und


Gratis Gastzugang

Submissions-Anzeiger | Tageszeitung-Ad

Aktuelles
Seminarangebot

Baurecht- und Vergabeseminare